Österreich

Ziel: 150 zusätzliche Klimabündnis-Gemeinden

Das Land NÖ will 150 neue Gemeinden für das Klimabündnis begeistern. Sogenannte Energiespargemeinden werden weiter unterstützt.

Heute Redaktion
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Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, Landesvize Stephan Pernkopf und Klimabündnis-Österreich-Geschäftsführer Markus Hafner-Auinger (v.l.)
Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, Landesvize Stephan Pernkopf und Klimabündnis-Österreich-Geschäftsführer Markus Hafner-Auinger (v.l.)
Bild: heute.at

Das Land setze schon bisher, aber auch in Zukunft Maßnahmen für den Klimaschutz, betonte am Mittwoch Landesvize Stephan Pernkopf (VP) im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten. "Bei uns ist Klimaschutz schon immer ein Thema gewesen und wir nehmen den Klimaschutz ernst. Nichts halte ich aber von einer Weltuntergangsstimmung, das bringt gar nichts", so Pernkopf.

Welche Maßnahmen werden nun gesetzt? „Niederösterreich will drei weitere wichtige Schritte für mehr Klimaschutz und für die Energiewende setzen", sagte der Landeshauptfrau-Stellvertreter. Erstens sollen 150 neue Gemeinden für das Klimabündnis begeistert werden. Derzeit stehe man bei 356 Klimabündnis-Gemeinden in Niederösterreich. „Als Anreiz übernimmt das Umweltressort die Hälfte des Mitgliedsbeitrages für das erste Jahr, wenn noch heuer ein Beitrittsgesuch im Gemeinderat gefasst wird", hob Pernkopf hervor. Allzu hoch sind die Mitgliedskosten für eine Durchschnitts-Gemeinde (mit rund 2.300 Einwohnern) nicht. Jährlich wären hier rund 660 Euro fällig, sagte Markus Hafner-Auinger, Chef des Klimabündnisses Österreich.

„Als zweite Maßnahme werden Energiespargemeinden weiterhin unterstützt. 1.100 Projekte wurden bereits umgesetzt", so Pernkopf und verwies an die Förderungen für Photovoltaikanlagen und Biomasseanlagen sowie an die Unterstützungen von Elektroautos für den Bauhof. „Diese 15 Millionen Euro haben ein Investitionsvolumen von 120 Millionen Euro ausgelöst", so Pernkopf.

Drittens sei im Parlament kürzlich die Ökostromnovelle beschlossen worden, „wodurch nun baureife Projekte umgesetzt werden können", erläuterte Pernkopf. Es sei dadurch gelungen, 540 Millionen Euro für den Ökostromausbau in ganz Österreich bereitzustellen. „Davon wollen wir 200 Millionen Euro nach Niederösterreich holen, das soll erneuerbare Energie für 250.000 Haushalte bringen", unterstrich Pernkopf und führte den geplanten Ausbau in den Bereichen Windkraft und Photovoltaik an. „An einem sonnigen Tag erzeugen die Photovoltaikmodule der Sonnenkraftwerke bereits so viel Energie wie ein Donaukraftwerk", sagte er. Weiters sollen neue Bürgerbeteiligungsmodelle für Photovoltaikanlagen ausgearbeitet werden.

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl (VP) hob die Marktgemeinde Grafenwörth hervor: Hier werde bald eine schwimmende Photovoltaikanlage auf einem Schotterteich errichtet, kündigte Riedl an.

Klimabündnis-Österreich-Geschäftsführer Markus Hafner-Auinger meinte: Im Jahr 1993 sei das Bundesland Niederösterreich dem Klimabündnis beigetreten. „Niederösterreich ist sehr aktiv bei der Stärkung der lokalen Akteure", so der Geschäftsführer. „Kein anderes Bundesland in Österreich hat so viele Klimabündnisgemeinden wie Niederösterreich", betonte er. 76 Prozent aller Niederösterreicher leben in Klimabündnisgemeinden. Und er sprach auch die Proteste von Jugendlichen an: "Wir nehmen den Druck der Schüler sehr ernst. Entscheidend fürs Klima wird sein, was wir in den nächsten fünf bis acht Jahren machen."