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Ziemlich beste Nachbarn

Land: D, Genre: Gesellschaft + Soziales

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Die Russen seien tiefgründig, großzügig, trinkfest, heißt es. Schauspieler Michael Kessler reist ins größte Land der Erde und schaut, was dran ist an den Russland-Klischees der Deutschen. Mit Witz und Neugier sucht Kessler Orte, Menschen und Landschaften auf, führt Gewohnheiten vor Augen, die zeigen, dass es "die Russen" genauso wenig gibt wie "die Deutschen" und dass manche Klischees mit der Realität längst nichts mehr zu tun haben. Er erfährt in einer Brennerei von der historischen Bedeutung des Wodka-Konsums und dessen tragischen Folgen, spürt der viel zitierten russischen Seele nach und hört in St. Petersburg so manches über Glaube und Aberglaube. Kommt das riesige Land überhaupt ohne mächtige Herrscher aus? Die Klischees über das riesige Reich im Osten haben sich über die Jahrhunderte entwickelt und prägen noch heute das Russlandbild vieler Deutscher. "Die Russen kommen", hieß eine wirkungsmächtige Angstparole des 20. Jahrhunderts. Nachdem Hitlers Wehrmacht Teile der Sowjetunion verwüstet hatte, folgte der Einmarsch der Roten Armee, im Kalten Krieg hielt die Furcht - zumindest im Westen - über Jahrzehnte an. Bis Gorbatschow endgültig davon befreite und nicht nur das Ende des Kalten Krieges, sondern auch die deutsche Wiedervereinigung ermöglichte. Aktuell scheint das Verhältnis eher ernüchtert zu sein: Die Willkür mancher Oligarchen, die lautstarke Reiselust der Neureichen, schließlich die Muskelspiele Putins tragen dazu bei. Wie sich die Klischees im Laufe der Geschichte einprägten, erläutern neben anderen die Historiker Jörg Baberowski und Matthias Stadelmann sowie die Russland-Expertin Katja Gloger. Kessler trifft auch den Schriftsteller Wladimir Kaminer, der seine ganz eigene Formel für das Verhältnis zwischen Deutschen und Russen vorstellt. Drei Teile "Ziemlich beste Nachbarn - mit Michael Kessler" werden dienstags um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Die weiteren Sendetermine: 12. März: "Wir und die Italiener" 19. März: "Wir und die Briten"