Österreich

Zig Schulen haben zu wenige Corona-Tests für Schüler

Glattauer gibt Noten. Heute: Neuer Minister "versprach es". Nur: Was? Schulen beklagen zu wenig Test-Kits. Und: Lehrer-Sieg gegen "Lernsieg".

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em> Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Neuer Minister "versprach es". Nur: Was? 

Die verhaltensauffällige Angelobung des neuen Bildungsministers krieg ich gar nicht mehr aus dem Kopf: Er gelobte nicht nur, er "versprach es" auch. Fragt sich nur, was. Für mehr Lehrerinnen und damit endlich für einen vernünftigen Schüler-Lehrer-Schlüssel zu sorgen? Oder für mehr Schulpsychologinnen? In Österreich kommen auf einen Schulpsychologen durchschnittlich 5.000 Schüler… eine Schande! Wird er sich die Kindergärten an die akademische Brust holen und ihnen damit den Stellenwert geben, den sie verdienen?

Bis jetzt hat Martin Polaschek nur bestätigt, was ohnehin klar war: dass es in den Schulen bis Weihnachten weitergeht wie gehabt; und dass der in 90 Prozent aller Schulen autonom freigegebene Freitag, der 7.1., eh frei bleibt. Immerhin, die derzeit beliebteste Politiker-Sprech-Luftblase hat der Minister bisher vermieden: "Mir ist wichtig, dass…" Tja. Allen ist ihnen "wichtig, dass…", aber keiner tut das, was wichtig wäre.

Note: (Noch) keine

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du hier.

Alarm: Schulen beklagen zu wenig Test-Kits

Apropos 5.000. Bibelfeste Mitbürger kennen die "wundersame Brotvermehrung". Mit fünf Broten und zwei Fischen hat Jesus 5.000 Menschen satt gemacht. In weiten Teilen des Landes wäre jetzt die wundersame Test-Vermehrung kein Fehler. Denn auch wenn es verschwiegen wird, es gibt – außer in Wien und dem Burgenland! – nicht genug Tests, zig Schulen schreiben es mir, weder Gurgler noch Spüler noch Lollipops. Überhaupt, wo künftig wegen Omikron noch intensiver und auch in Kindergärten getestet werden soll.

Einen Brief hat der neue Minister jetzt von der ÖLI-Gewerkschaft bekommen: Solange Österreichs Schulen testmäßig unterversorgt seien bzw. Ergebnisse viel zu spät rückgemeldet würden, möge man nach dem Vorbild anderer Länder Fernunterricht machen (Dänemark z. B. tut das ab Mittwoch). Ich wäre ja im Gegenteil für die Impfpflicht ab fünf und dafür für "Schule normal". Ohne den Schul-Test-Zinnober. Ich sag's nur.

Note: Nachprüfung

Lehrer-Sieg gegen "Lernsieg" – App offline!

Neues Kapitel in der unendlichen Geschichte rund um die Lehrerbewertungsapp "Lernsieg" (die mit den Sternderln für brave und schlimme Lehrerinnen bzw. Schulen). Das Oberlandesgericht Wien hat – anders, als ich geglaubt hätte – einem Berufsschullehrer aus OÖ, der wegen Datenschutz geklagt hatte, nun recht gegeben. Ich hatte gemeint, nicht der Datenschutz sei der Punkt, sondern die unsachliche Bewertung mit Sternderln, als wären Schulen ein Pizza-Lieferservice. Egal.

Das OLG hat entschieden, dass die App Daten von Lehrerinnen erst veröffentlichen darf, wenn sichergestellt ist, dass nur deren Schüler sie bewerten können, nicht auch andere. "In ihrer jetzigen Form" könne die App nicht verhindern, dass eine "unsachliche Stimmungsmache durch Personen" erfolge, die gar nicht vom betreffenden Lehrer unterrichtet wurden. Auch wahr.

Note: Gut 
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