Vom iranischen Raketenangriff überschattet ereignete sich Dienstagabend in der Altstadt von Tel Aviv, dem Stadtteil Jaffa, ein brutaler Terroranschlag auf Zivilisten. Zwei bewaffnete Palästinenser feuerten bei einer Straßenbahnhaltestelle mit einem Sturmgewehr auf Passanten, töteten sieben Menschen und verletzten neun weitere.
Dass die Todeszahl nicht noch höher ausfiel, ist wohl dem mutigen Einschreiten eines Zivilisten zu verdanken. Lev Kreitman (35), der in der Nähe wohnt, war gerade in einem kleinen Laden, um sich etwas zu essen zu kaufen, als er die Schüsse hörte. Als Reservist der Armee, der zuletzt sechs Monate im Gazastreifen gekämpft hatte, führt er immer eine Pistole mit sich. Als er die Schüsse auf der Jerusalemstraße hörte, wusste er sofort, was los ist.
Ohne lange zu zögern rannte er mit seinen Flip-Flops zum Ort des Geschehens und eröffnete das Feuer auf die Terroristen. "Ich überraschte ihn und schoss von der Seite auf ihn", wie er wenig später einem lokalen TV-Sender erzählte. Der Täter ging sofort zu Boden und erlag schließlich seinen Verletzungen, bevor er weitere Juden töten konnte.
Der zweite Täter wurde von den ebenfalls rasch vor Ort anwesenden freiwilligen Sicherheitspatrouille ("Municipal Security Patrol", SELA) angeschossen und schließlich der Polizei übergeben. Etwa 300 Freiwillige gehören dieser Art "Stadtwache" an. Beide Attentäter wurden also bereits ausgeschalten, bevor erste Polizeikräfte vor Ort waren.
Nun wird Kreitman, der einer der Veranstalter des "Midburn"-Festivals (nach Vorbild des "Burning Man" in den USA) ist, landesweit als Held gefeiert. Und das nicht zum ersten Mal. Schon beim Hamas-Massaker am Nova-Festival im Süden Israels am 7. Oktober, bei dem die aus dem Gaza-Streifen eingedrungenen Terroristen über 300 Party-Besucher erschossen, half der Mitte-30-Jährige als Besucher mehreren Menschen auf der Flucht vom Tatort.