Österreich

Zocken endet oft im Unglück

Heute Redaktion
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Rien ne va plus - heißt es für immer mehr Spieler in Niederösterreich. Denn laut Schätzungen werden jährlich rund 200 Millionen Euro verzockt. Die Abhängigkeit ist mit starken Drogen vergleichbar, erklärt Sucht-Experte Roland Mader.

„Etwa 20.000 Menschen in NÖ sind pathologische Spieler, 40.000 sind problematische Spieler. Auffallend ist vor allem, dass immer mehr Frauen dem Spielteufel verfallen“, erklärt Roland Mader, Leiter der Suchtberatung Baden und Oberarzt im Anton-Proksch-Institut (API).

Mit dem steigenden Spielangebot steigt auch die Zahl der Spieler. „Wichtig wäre eine Umfrage, eine Erhebung – diese wäre aber sehr teuer“, so Gizicki Merkinger von den Anonymen Spielern. Denn in NÖ gibt es bislang nur Schätzungen. Demnach sollen die Zahlen ähnlich jenen aus Wien sein – dort landen jährlich 200 Millionen Euro in Glücksspielautomaten.

Neben den ambulanten Betreuungsangeboten gibt es die Möglichkeit einer stationären Therapie im Anton-Proksch-Institut und in Eggenburg (Horn). „2009 waren es 154 stationäre und 352 ambulante Patienten im API“, erzählt Mader. Betroffen von der Spielsucht sind alle Schichten – vom Banker bis zum Straßenkehrer, vom Taxler bis zum Juristen.

Joachim Lielacher