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Zoll fischt 300 Kilo Kokain aus der Elbe

Heute Redaktion
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Zollbeamte bei Hamburg haben aus der Elbe 15 Sporttaschen gefischt, die mit Koks gefüllt waren. Wert: 60 Millionen Euro.
Zollbeamte bei Hamburg haben aus der Elbe 15 Sporttaschen gefischt, die mit Koks gefüllt waren. Wert: 60 Millionen Euro.
Bild: zVg

Deutsche Zollbeamte haben 15 Sporttaschen mit Kokain treibend in der Elbe entdeckt. Die Methode, Drogen ins Wasser zu werfen, wird von den Kartellen immer öfter benutzt.

Einsatzkräfte des Zolls haben in der Elbe zahlreiche Sporttaschen mit mehr als 300 Kilogramm Kokain gefunden. Bisher seien 15 Taschen gefunden worden, berichtete das Zollfahndungsamt in Hamburg am Dienstag.

Zollboote sowie Einheiten an Land setzten die Suche fort. Sie hatte Montag begonnen, nachdem ein Zollboot am Unterlauf der Elbe vor Brunsbüttel in Schleswig-Holstein mehrere treibende Taschen gefunden hatte.

Strömungsverhältnisse werden ausgewertet

"Die Suche nach weiteren Taschen wird durch mehrere Zollboote und Kontrolleinheiten beiderseits der Elbe fortgesetzt", teilten die Beamten mit. Die Bevölkerung werde "dringend ersucht", etwaige Funde sofort der Polizei zu melden. Woher die Taschen stammen, war unklar.

"Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen", sagte ein Sprecher des Zollfahndungsamts in der Hansestadt.

Unter anderem würden nun Daten zu den lokalen Strömungs- und Windverhältnissen ausgewertet, um die Bewegungen der im Wasser treibenden Taschen nachvollziehen zu können.

Eine einfache und bequeme Methode, um Drogen zu schmuggeln

Seinen Angaben nach besteht der Verdacht, dass die Taschen mit den Drogenpaketen aus der versuchten Übergabe einer Drogenlieferung von einem Frachtschiff auf ein kleineres Schiff stammen könnten. Die Elbe und ihre Mündung ist ein viel befahrener Schifffahrtsweg.

Drogenkartelle nutzen häufig die Möglichkeit, größere Kokainmengen in Sporttaschen in Seecontainern oder in Verstecken auf Frachtern zu schmuggeln. Komplizen an Bord oder in den Häfen entnehmen sie bei günstigen Gelegenheiten. Teilweise werfen sie die Taschen einfach über Bord, wo sie von Kurieren in Booten eingesammelt werden. Die Methode ist einfacher, als die Drogen aufwändig in der Fracht zu verstecken.

In Deutschland werden immer wieder große Kokainlieferungen abgefangen oder entdeckt. Erst im Mai hatten Polizei und Zollfahndung in Bayern bekanntgegeben, ein professionelles Schmugglernetzwerk zerschlagen und dabei mehr als 800 Kilogramm Kokain beschlagnahmt zu haben. Der Hamburger Zoll beschlagnahmte im vergangenen Jahr viereinhalb Tonnen Kokain, als er mehrere Großlieferungen in Frachtcontainern entdeckte.

(red)