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"Zombie Rollerz: Pinball Heroes" im Test – ausgeflippt

Pinball- und Flipper-Games faszinieren uns seit Jahrzehnten. "Zombie Rollerz: Pinball Heroes" verbindet das klassische Gameplay nun mit Rollenspielen.

Rene Findenig
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Manchmal etwas zu kompliziert gedacht, aber dennoch spaßig: "Zombie Rollerz: Pinball Heroes" im Test.
Manchmal etwas zu kompliziert gedacht, aber dennoch spaßig: "Zombie Rollerz: Pinball Heroes" im Test.
Daedalic Entertainment

Gleich drei Konzepte will "Zombie Rollerz: Pinball Heroes" für PC und die Nintendo Switch miteinander verknüpfen. So soll der neue Titel aus dem Hause Daedalic Entertainment und von Entwickler Zing Games eine Mischung aus klassischem Flipperspiel, Zombie-Abwehr und Roguelike-Rollenspiel sein. Der Anspruch ist also groß und zu weiten Teilen gelingt den Machern der kuriose Mix gut. In den Details verheddert man sich aber etwas in den komplexen Kleinigkeiten.

Zu Beginn des Titels darf der Spieler einen von zehn Helden auswählen, von denen jeder und jede Figur über ihre eigenen Stärken und Schwächen verfügt – sowie überraschenderweise auch jeweils personalisierte Upgrades spendiert bekommen hat. Heißt: Egal wen man wählt, "Zombie Rollerz: Pinball Heroes" spielt sich immer etwas anders und bleibt deswegen auch eine lange Spielzeit interessant. Es zeigt aber auch, wie viel Liebe auf die Details die Entwickler gelegt haben.

Tolle Figuren-Auswahl für jeden Spielstil

Die Auswahl des Charakters ermöglicht es Spielern aber auch, ihren eigenen Stil zu verfolgen: So kann eine Figur recht direkt Feuerbälle statt Flipperkugeln durch die heranschwankenden Zombiehorden jagen oder ein anderer die Untoten-Truppen kurzzeitig einfrieren. Gerade in späteren, kniffligeren Levels zahlen sich aber auch die komplexeren Effekte der Figuren aus, beispielsweise dass sich Sniper-Kugeln abschießen lassen oder abprallende Kugeln den angerichteten Schaden verstärken.

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    Gleich drei Konzepte will "Zombie Rollerz: Pinball Heroes" für PC und die Nintendo Switch miteinander verknüpfen. So soll der neue Titel aus dem Hause ...
    Gleich drei Konzepte will "Zombie Rollerz: Pinball Heroes" für PC und die Nintendo Switch miteinander verknüpfen. So soll der neue Titel aus dem Hause ...
    Daedalic Entertainment

    Abwechslung wird auch beim Level-Design großgeschrieben. Geflippert wird durch beschauliche Holzdörfer, massive Burgen oder dunkle Wälder, wobei die aus vier Arealen bestehende Spielwelt mit jedem Game-Start per Zufall generiert wird. Eine Besonderheit ist, dass die Flipper-Karten jeweils Objekte und Mechanismen bieten, mit denen per Kugel-Stoß interagiert werden kann. Trifft man etwa den Baumstamm, in dem eine Axt steckt, fliegt diese im Kreis und hackt ein paar Zombies um.

    Viele versteckte Geheimnisse in den Levels

    Solche besonderen Mechaniken finden sich in den Levels zuhauf – manchmal recht offensichtlich, manchmal entdeckt man sie aber auch erst nach dem dritten oder vierten Anlauf. Die Comic-hafte Grafik gefällt außerdem gut, auch wenn sie nicht allzu detailliert geraten ist – gerade die rund 50 verschiedenen und verrückten Zombie-Wesen und dazu fast ein Dutzend Bosse sind allerliebst gestaltet. Spaß bieten auch die Sprüche, die die Figuren immer wieder parat haben und die das Geschehen auflockern.

    Gleichzeitig aber bietet das Game kaum eine wirkliche Handlung bis auf ein paar Story-Fetzen – das hätte dem Spiel noch etwas mehr Würze geben können. So spielt der Zocker fast einzig und alleine darum, die verschiedenen und immer neuen Level zu schaffen und schaltet dabei rund 300 Fähigkeiten oder auch kosmetische Gegenstände frei. Das einzig wirkliche Manko ist allerdings, dass sich einige Details der sonst so gelungenen Drei-Genre-Mischung aus Roguelike-Rollenspiel, Abwehrschlacht und Pinball-Game etwas in die Quere kommen.

    Glücksmomente schmälern den Spielspaß

    So klappt es beispielsweise meist gut, die anstürmenden Zombies mit der Flipper-Kugel in Schach zu halten. Öfters aber flippert die Kugel einfach mehrere Sekunden lang in der Spielwelt umher, während die Zombies freien Weg zum unteren Ende des Bildschirms haben, um dort die Flipper-Arme des Tischs und damit die Lebenspunkte unseres Spielhelden zu attackieren – ohne dass man in diesen Augenblicken etwas dagegen unternehmen könnte. In diesen Momenten zeigt sich, dass nicht nur Können im Spiel den Ausschlag gibt, sondern auch eine gehörige Portion Glück dazugehört.

    Was außerdem auffällt ist, dass die Kugel in manchen Situationen extrem beschleunigt und in anderen deutliche abbremst – letzterer Aspekt vor allem, wenn sie Richtung der Flipper-Arme rollt. Das hängt zwar auch sehr mit den jeweiligen Charakter-Effekten und der Möglichkeit zusammen, besser zielen zu können, wirkt aber manchmal absurd, dass sich die Zombies immer gleich schnell und manchmal damit schneller als die Kugel bewegen. Dennoch ist "Zombie Rollerz: Pinball Heroes" ein gelungener Flipper-Titel, wenn man bei den Details ein Auge zudrückt und dafür eine witzige Flipper-Schlacht gegen Zombies genießt.