Österreich

Zoo Salzburg: Wieder ist Gepard entkommen

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Zoo Salzburg

Dieses Gepardengehege scheint wahrlich nicht besonders sicher zu sein: Nachdem der Zoo Salzburg angenommen hatte, endlich ein unüberwindbares Hindernis für die Raubkatzen geschaffen zu haben, ist nun zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren am Mittwoch ein Gepard aus seinem Gehege ausgebrochen. Das Weibchen "Ginger" überwand gegen 11.00 Uhr eine mit Stromlitzen gesicherte, zweieinhalb Meter hohe Mauer hinter einem Wassergraben.

ist nun zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren am Mittwoch ein Gepard aus seinem Gehege ausgebrochen. Das Weibchen "Ginger" überwand gegen 11.00 Uhr eine mit Stromlitzen gesicherte, zweieinhalb Meter hohe Mauer hinter einem Wassergraben.

Ein Besucherpaar aus der Schweiz hatte den wohl schockierendsten Zoobesuch seit langem. Die beiden Touristen standen der Raubkatze auf einmal auf dem Besucherweg gegenüber. Die beiden rannten los und alarmierten sofort einen Tierpfleger, erzählt Zoosprecherin Christine Beck gegenüber Heute.at.

"Wir sind sofort nach Alarmplan vorgegangen", merkte die Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner an. "Ginger" sei auf Anweisung eines Pflegers ohne jedes Hilfsmittel freiwillig in die Anlage zurückgekehrt. Laut Grebner befand sich die Katze vielleicht zehn Minuten außerhalb des Geheges.

Bei den Verantwortlichen macht sich indes Ratlosigkeit breit: "Wir sind mit unserem Latein zu Ende", so die geschockte Zoo-Chefin. Wie berichtet war das Gepardengehege nach zwei Ausbrüchen um rund 220.000 Euro zu einer "hochmodernen, absolut sicheren und artgerechten Anlage" für die vier schnellen Raubkatzen des Zoos umgebaut worden, wie es bei der Wiedereröffnung damals hieß.

Ginger wohl unter dem Zaun durchgeklettert

Da "Ginger" nach ihrer Flucht heute bis zum Bauch mit Schlamm bedeckt war, muss sie offensichtlich durch den Teich gelaufen, von dort an der zweieinhalb Meter hohen Mauer hochgesprungen und unter dem dreifach gesicherten Elektroüberhang durchgeklettert sein, vermutet die Zoo-Leitung. "Außerdem hat die Mutter ihre Jungtiere im Gehege im Stich gelassen, was absolut unüblich ist", so Grebner.

Übrige Geparde gesichert

Als Sofortmaßnahme wurden alle Geparde umgehend in den Innenbereich gebracht, wo sie vorerst auch bleiben. Außerdem wird der Wassergraben noch tiefer gegraben. Zudem werde man Lars Versteege, den Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Geparde und Experte für Geparden, in der nächsten Zeit aus den Niederlanden einfliegen. Dieser soll die Anlage neuerlich auf ihre Sicherheitsstandards überprüfen, versicherte die Zoo-Chefin.

Zoodirektorin steht vor Abgang

Ungeachtet dessen stellte Grebner persönliche Konsequenzen in den Raum. "Man hat schon beim letzten Mal meinen Kopf gefordert. Ich will auf keinen Fall, dass für den Zoo Schaden entsteht." Sie kündigte daher an, sich um keine Verlängerung ihres mit Jahresende auslaufenden Vertrages mehr zu bemühen. "Es ist mein Traumjob, aber so etwas darf einfach nicht passieren, ich übernehme die volle Verantwortung." Das letzte Wort hätten aber die Eigentümer, das sind Stadt und Land Salzburg.

Die beiden Geparden-Ausbrüche waren in letzter Zeit nicht die einzigen Zwischenfälle. Das Tier kletterte über einen dreieinhalb Meter hohen Zaun, im Überhang befand sich kein Strom. Der Ausreißer wurde nach drei Tagen eingefangen.