Politik

Zu hohe Zahlen! Anschober sagt, was wir nun tun müssen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober hat sich zu den stark steigenden Corona-Zahlen in Österreich geäußert und dabei erklärt, worauf es jetzt ankommt.

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Rudolf Anschober
Rudolf Anschober
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Weltweit breitet sich die Corona-Pandemie mit verstärktem Tempo aus - ein Höhepunkt ist nicht absehbar. In den vergangenen 24 Stunden wurden fast 350.000 neue bestätigte Fälle gemeldet. Nach einer positiven Situation im Sommer ist nun in Europa eine starke Zunahme der Infektionszahlen zu verzeichnen - mittlerweile auch in Ländern, die vor wenigen Tagen noch vergleichsweise gut dagestanden sind - etwa in Deutschland, der Schweiz und in Italien.

"Auch in Österreich sehen wir aktuell einen Rekordzuwachs von 1.209 Neuinfektionen bei einer besonders hohen Zahl von 21.762 eingemeldeten Testungen in den vergangenen 24 Stunden. Besonders hoch sind dabei die Zuwächse in Wien (mit einem alarmierenden Plus von 613 gemeldeten Positivtestungen), Niederösterreich (169) und Oberösterreich (149). Dem stehen am Donnerstag 790 Neu-Genesene gegenüber. Die Zahl der aktiven Fälle ist damit in den vergangenen 24 Stunden auf 9.930 gestiegen", erklärt Gesundheitsminister Rudolf Anschober.

Und weiter: "Wir müssen daher unsere Strategie der konsequenten Umsetzung der in den vergangenen Wochen beschlossenen Bundesmaßnahmen und die durch die Arbeit der Ampel-Kommission und das neue Covid-19-Maßnahmengesetz nun ermöglichten Regionalmaßnahmen in Bezirken mit erhöhtem Risiko - punktgenau abgestimmt auf das regionale Ausbreitungsgeschehen - konsequent umsetzen."

Positiv ist in der aktuellen Situation, dass sich die Zunahmen bei aktiven Fällen (plus 18 Prozent seit einer Woche) weiterhin nicht vollständig bei den Hospitalisierungen niederschlagen (506 Hospitalisierungen sind ein Plus von 2 Prozent seit einer Woche).

Hohe Aufklärungsquote bei Clustern wichtig

Wichtig für die Kontrolle der Pandemie ist auch eine hohe Aufklärungsquote bei den Clustern. Laut den von der heutigen Corona-Kommission eingemeldeten Daten (aussagekräftiger Wochendurchschnitt) ist dieser in Österreich nach wie vor erfreulich hoch - in Wien etwa bei 61 Prozent.

Besonders wichtig zur Eindämmung der Pandemie ist neben einer konsequenten Umsetzung der Maßnahmen durch die Bevölkerung wie im Frühling auch das Tempo der Durchführung von Tests und Kontaktpersonenmanagement, wie dies im Erlass des Gesundheitsministeriums vom 20. Mai 2020 (48 Stunden bzw. 24 Stunden als maximaler Zeitrahmen) festgehalten wurde.

Um dies sicherzustellen, hat das Gesundheitsministerium die AGES beauftragt, ein Unterstützungs-Team aufzubauen und einzuschulen. Dieses wird ab sofort die Bundesländer bei Bedarf unterstützen und in Kürze in Wien damit starten.

Die AGES unterstützt im Auftrag des Gesundheitsministeriums voraussichtlich ab dem Wochenende die Wiener Gesundheitsbehörden bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen von Covid 19-Fällen. Die Gesundheitsbehörden aller Bundesländer können bei Bedarf zusätzlich die Unterstützung von AGES-MitarbeiterInnen anfordern. Bei einem erhöhten Aufkommen von notwendigen Nachverfolgungen können somit schnellstmöglich Kontakte erfasst und isoliert werden, um eine weitere Verbreitung des Virus zu unterbinden.

"Contact Tracing-Task Force"

"Gerade angesichts steigender Zahlen ist ein sehr schnelles Kontaktpersonenmanagement mit schnellen Testungen und einer schnellen Suche der Kontaktpersonen zur Eingrenzung der Ausbreitung dringend erforderlich. Um dies weiter zu beschleunigen und somit die Verbreitung des Virus massiv einzugrenzen, haben wir nun ein eigenes Contact Tracing-Team aufgestellt, das schrittweise ausgebaut wird und bei Bedarf einzelne Bundesländer unterstützen kann. Ich freue mich, dass die Stadt Wien die Unterstützung der Contact Tracing-Task Force der AGES angefordert hat", so Anschober.

In einem ersten Schritt wurden 60 AGES-Mitarbeiter bereits für ihre Tätigkeit in der "Contact Tracing-Task Force" speziell geschult. Bei der Auswahl wurde auf Mehrsprachigkeit Wert gelegt, das heißt es sind AGES-Contact-Tracer mit Muttersprache etwa türkisch oder serbisch tätig, um sprachliche Barrieren beim Kontaktpersonenmanagement zu minimieren. Das Contact-Tracing durch die AGES erfolgt telefonisch, Arbeitsplatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist in Wien.

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