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Zu lange Wartezeiten für Krebspatienten!

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Der Wiener Stadtrechnungshof hat sich die Wartezeiten für die strahlentherapeutische Behandlung von Patienten in fünf Spitälern des Krankenanstaltenverbundes (KAV) genauer angesehen und kommt zum Schluss: "Bei annhähernd zwei Drittel aller Patienten waren im Jahr 2015 kritische Wartezeiten zu verzeichnen". Das bedeute: "Beeinträchtigungen von Therapieerfolgen, Verschlechterungen von Heilungschancen, psychische Belastungen und Folgekosten"!

Der Wiener Stadtrechnungshof hat sich die Wartezeiten für die strahlentherapeutische Behandlung von Patienten in fünf Spitälern des Krankenanstaltenverbundes (KAV) genauer angesehen und kommt zum Schluss: "Bei annhähernd zwei Drittel aller Patienten waren im Jahr 2015 kritische Wartezeiten zu verzeichnen". Das bedeute: "Beeinträchtigungen von Therapieerfolgen, Verschlechterungen von Heilungschancen, psychische Belastungen und Folgekosten"!

Hauptgrund für die Kapazitätsengpässe: die aktuelle Geräteausstattung. Dem KAV wird vom Rechnungshof empfohlen, die Geräteanzahl zu erhöhen und begleitend die Personalplanung zu optimieren. Bereits seit Jahren weisen Patientenanwälte und Experten auf lange Wartezeiten in der strahlentherapeutischen Versorgung hin. Untersucht wurden die Spitäler AKH, Donauspital, Kaiser-Franz-Josef-Spital, Krankenhaus Hietzing und Wilhelminenspital, die sogenannte Linearbeschleuniger zur Strahlentherapie haben.

Nur in rund 38 Prozent der Fälle lag der erste Bestrahlungstermin innerhalb des Sollzeitraums. In 62 Prozent der Fälle "lagen bereits kritische Wartezeiten im Ausmaß von bis zu mehreren Wochen vor", heißt es im Prüfbericht. Untersucht wurde das erste Quartal des Jahres 2015 und damit Aufzeichnungen der KAV-Spitäler über insgesamt 1.200 Patienten.

Strahlentherapeutische Experten wurden zugezogen, sie waren einheitlich der Meinung, dass die langen Wartezeiten Therapieerfolge beeinträchtigen bzw. Heilungschancen verschlechtern. "Durch den progressiven Verlauf onkologischer Erkrankungen, wie z.B. Metastasenbildungen, können infolge auch weitere mediziniche Maßnahmen und Folgekosten notwendig werden".

Der Stadtrechnungshof empfiehlt, die Anzahl vor allem der Linearbeschleuniger zu erhöhen. Der Wiener Bevölkerungsstand (1,8 Millionen Einwohner) benötige rund 13 bis 18 derartiger Großgeräte. Derzeit gäbe es aber nur elf Linearbeschleuniger. Der KAV erklärt in einer Stellungnahme, dass die Anzahl im Spitalskonzept 2030 so festgelegt worden sei. Der KAV sei aber bestrebt, die Planungen weiterzuentwickeln.