Wintersport
Zu schlecht für Olympia: China droht Eishockey-Aus
Steigt das olympische Eishockey-Turnier 2022 ohne Gastgeber China? Das Team sei einfach zu schlecht.
Insgesamt genau 100 Medaillen gewannen die chinesischen Athletinnen und Athleten 2008 bei den letzten Olympischen Spielen in Peking. Ganze 48 davon glänzten golden, was mit großem Abstand Platz 1 im Medaillenspiegel vor den USA bedeutete (36 Mal Gold). 14 Jahre später kehrt das olympische Feuer zurück in die chinesische Hauptstadt – dieses Mal aber im Winter.
Bei den Winterspielen ist das Reich der Mitte traditionsgemäß etwas weniger erfolgreich. 2018 in Pyeongchang holte Shorttracker Wu Dajing über 500 Meter die einzige Goldmedaille, neunmal Edelmetall gab es insgesamt für China.
Auch bei den Spielen im kommenden Winter sind die Gastgeber kein Anwärter auf einen Spitzenplatz im Medaillenspiegel.
Daran wird auch die Eishockey-Nationalmannschaft der Männer nichts ändern können. In der Weltrangliste steht China aktuell nur auf Rang 32 und liegt damit hinter den Niederlanden, Kroatien und Spanien. Das bescheidene Ranking kommt nicht von ungefähr: Ihr letztes Spiel hat das chinesische Hockey-Team 2019 bestritten.
Nun könnte es sogar dazu kommen, dass die Chinesen beim Heim-Turnier in Peking nur Zuschauer sein könnten, obwohl der Olympia-Gastgeber eigentlich gesetzt ist und bereits in eine Gruppe mit Kanada, den USA und Deutschland gelost wurde. "Einem Team zuzusehen, das 0:15 geschlagen wird, ist für niemanden gut. Nicht für China und nicht fürs Eishockey", sagte der neue IIHF-Präsident Luc Tardif unlängst.
Ende Oktober will man beim IIHF eine Entscheidung treffen, nachdem man sich genauer mit der chinesischen Mannschaft auseinandergesetzt habe. Zudem will Tardif bereits einen Plan B erarbeiten, wer gegebenenfalls für China einspringen könnte. Geht es nach der Weltrangliste, würden wohl die Norweger zum Handkuss kommen.
"Ausgerechnet Norwegen", dürfte man sich im Falle eines Olympia-Aus in China denken. Bei der WM der Division 1 trafen die beiden Teams letztmals aufeinander. Die 1:25-Packung bedeutet bis heute die höchste Pleite in der bislang eher erfolglosen Hockey-Geschichte Chinas.