Politik

Zu viele krank – jetzt wieder Maskenpflicht im Büro

Corona-Herbstwelle und Grippe führen zu zehntausenden Krankenständen in Österreich. Erste Firmen verhängen deshalb nun harte Maßnahmen.

Rene Findenig
Die Regierung hält sich zurück, doch erste Unternehmen verhängen wieder eine Maskenpflicht.
Die Regierung hält sich zurück, doch erste Unternehmen verhängen wieder eine Maskenpflicht.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Die Corona-Herbstwelle, aber auch eine Grippewelle, halten Österreich im Klammergriff. Die Viruszahlen steigen beinahe täglich weiter an, die Spitäler füllen sich und andere Infektionen kommen noch hinzu. Die Folge: Zehntausende Mitarbeiter im Krankenstand, die Unternehmen am Rande der Personalnot-Grenze. Die Regierung erteilte zuletzt jedoch neuen Corona-Maßnahmen eine Absage – nun verhängen aber erste Unternehmen wieder Knallhart-Regeln. Etwa der Verbund, bestätigt Sprecherin Ingun Metelko gegenüber "Ö1", denn die "Herbstwelle ist absolut spürbar".

Maskenpflicht kommt wieder

Ab 17. Oktober gilt deshalb wieder Maskenpflicht in Innenräumen und die Mitarbeiter sollen zumindest zwei Mal wöchentlich einen Antigentest absolvieren. Bei vielen anderen großen Unternehmen der kritischen Infrastruktur gibt man sich indes noch abwartend und wolle die Entscheidung des Gesundheitsministers in der kommenden Woche abwarten. Bekanntlich läuft die derzeit gültige Corona-Verordnung bereits am 23. Oktober aus. Während viele Experten bereits auf eine Rückkehr der Maskenpflicht pochen, hofft aber etwa der Handel, dass es genau dazu nicht kommt.

"In den letzten zwei Wochen kam es zu einer raschen Zunahme an Patienten", sagt Lungenfacharzt und Leiter der Covid-Station in der Klinik Floridsdorf Arschang Valipour im Gespräch mit "Heute". Dabei sei dieses Mal nicht die Intensiv-, sondern die Normalstation das Problem, denn fast täglich landen dort in ganz Österreich um die 100 Patienten. Und es werden noch mehr werden, damit rechnet auch der Mediziner: "Hier bei uns in Floridsdorf befinden sich aktuell 45 Covid-Patienten auf der Normalstation, das sind doppelt so viele, wie noch vor zwei Wochen."

Nun ganz andere Erkrankungen

Derzeit seien das 15 bis 20 Prozent der Betten im akut internistischen Bereich. "Tendenz steigend." Dabei habe sich das Bild der Covid-19-Erkrankung seit dem vergangenen Jahr stark verändert. Waren es bei der Delta-Welle noch schwere Lungenentzündungen, die vor allem Ungeimpfte und Personen aus vulnerablen Gruppen reihenweise auf die Intensivstationen brachten, so handelt es sich jetzt um ganz andere Erkrankungen. Einerseits würde es sich dabei um von Covid ausgelöste Herz-Rhythmus-Störungen, Asthmaattacken, Nierenschäden oder Magen-Darm-Infektionen handeln – um nur einige Erkrankungen zu nennen. Andererseits um "mit Covid assoziierte Verschlechterungen von bereits vorhandenen chronischen Erkrankungen".

1/2
Gehe zur Galerie
    Der 26-Jährige kassierte eine saftige Strafe.
    Der 26-Jährige kassierte eine saftige Strafe.
    Leserreporter