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Zu viele Missbrauchsopfer: US-Pfadfinder in Konkurs

Heute Redaktion
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Wegen einer ganzen Serie an Missbrauchsprozessen haben die "Boy Scouts of America" ein Konkursverfahren eröffnet. Nur so könne man die Schmerzensgelder bezahlen.

Die Pfadfinder-Organisation der USA, die "Boy Scouts of America" (BSA) haben ein Konkursverfahren eröffnet, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Grund dafür sind eine Reihe von Zivilprozessen wegen sexuellen Missbrauchs von ehemaligen Pfadfindern.

Durch die Einleitung des Konkursverfahrens werden die Zivilklagen vorerst nicht weiter verhandelt, sondern alle Zivilprozesse in einem gebündelt. Das Verfahren erlaubt es der Organisation, einen Fond zur Entschädigung von Missbrauchsopfern aufzubauen, heißt es.

Entsprechende Papiere wurden im US-Bundesstaat Delaware eingereicht. Demnach gebe es Ansprüche in Höhe von bis zu einer Milliarde Dollar – umgerechnet rund 923,6 Millionen Euro. Dem gegenüber stünden Vermögen und Eigentum im Wert von rund zehn Milliarden Dollar.

Die "Boy Scouts of America" sind seit ihrer Gründung im Jahr 1910 zu einer der größten gemeinnützigen Organisationen der USA angewachsen und haben heute mehr als zwei Millionen Mitglieder. Seit Jahrzehnten ist die Organisation aber auch immer wieder mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Betreuer konfrontiert.