Wien

Zu wenig Kinderärzte in sieben Wiener Bezirken

In der ganzen Stadt gibt es nur mehr 76 Kinderärzte mit Kassenvertrag, beklagt die Wiener ÖVP und fordert eine "Revolution" gegen den Ärztenotstand.

Teilen
ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer mit Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec
ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer mit Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec
Volkspartei Wien

Vor einer "eklatanten Versorgungslücke" im Bereich der Kinderärzte warnte ÖVP-Chef Karl Mahrer bei einer Pressekonferenz. In ganz Wien gebe es lediglich 76 Kinderärzte mit Kassenvertrag, 2010 waren es noch 91. Im selben Zeitraum sind Wahlärzte in der Kinderheilkunde von 76 auf 135 angewachsen.

Eine Grafik der Volkspartei Wien veranschaulicht die Versorgung in den Bezirken von Kinderärzten mit Kassenverträgen.
Eine Grafik der Volkspartei Wien veranschaulicht die Versorgung in den Bezirken von Kinderärzten mit Kassenverträgen.
Volkspartei Wien

Ein Grafik auf Basis von Daten der Statistik Austria und der Österreichischen Gebietskrankenkassen (ÖGK) wurde die Versorgungslücke in sieben Bezirken veranschaulicht: Kommt ein Kassen-Arzt auf mehr als 4.800 Kinder, gilt die Situation als nicht genügen. Dazu zählen Leopoldstadt, Landstraße, Alsergrund, Favoriten, Penzing, Brigittenau und Floridsdorf. In den restlichen Bezirke wird die Versorgung als gerade noch genügend beurteilt.

"Aktuell ein Ärztenotstand"

"Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die grätzlnahe Gesundheitsversorgung besonders wichtig ist. Im niedergelassenen Bereich verlagert sich jedoch sehr viel in den Bereich der Wahlärzte. Wir müssen daher in Wien aktuell von einem De-facto-Ärztenotstand sprechen“, warnte Mahrer. Während es im Jahr 2010 1.745 Kassenärzte gab, habe sich die Zahl bis zum Jahr 2021 auf 1.561 verringert. Die Anzahl der Wahlärzte sei im selben Zeitraum von 3.033 auf 3.967 gestiegen.

Überfüllte Spitalsambulanzen als Folge

Durch das unzureichende Angebot an Kassenärzten komme es zwangsläufig zu lange Wartezeiten. Auf einen Wahlarzt auszuweichen, könne sich auch nicht jeder leisten. "Die Konsequenz daraus ist auch, dass die Menschen in weiterer Folge die Spitalsambulanzen aufsuchen, die dann überfüllt sind“, betonte Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec (ÖVP).

Die Gründe für zu wenig Kassenärzte seien vielschichtig: Zu niedrige Kassen-Honorare, ein veraltetes Honorarsystem und schlichtweg zu viel Bürokratie. Als Kassenarzt zu arbeiten müsse wieder attraktiver werden, in dem Stadt, Ärztekammer und Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) höhere Abgeltungen ermöglichen. "Eigentlich ist dort eine Revolution fällig", so Korosec.

Ausbau der Primärversorgung gefordert

Eine mögliche Abhilfe könnten sogenannte Primärversorgungseinheiten bieten. Diese seien ähnlich wie Ärztezentren und würden enorme Vorteile, wie längere Öffnungszeiten, eine wohnortnahe Versorgung sowie ein breiteres medizinisches Angebot mit sich bringen. "Alles an einem Platz - und das mit Kassenärzten. Vom ausdrücklichen Versprechen - im Regierungsprogramm der rot-pinken Stadtregierung - bis 2025 36 Primärversorgungseinheiten zu etablieren, ist man jedoch aktuell weit entfernt“, so Mahrer.

1/57
Gehe zur Galerie
    <strong>19.04.2024: Tragödie bei Sabitzer – Sohn seiner Verlobten tot!</strong>&nbsp;Schreckliche Nachrichten aus Deutschland. Katja Kühne, TV-Star und Verlobte von BVB-Star Marcel Sabitzer, trauert um ihren erwachsenen Sohn Lucas. <a data-li-document-ref="120031870" href="https://www.heute.at/s/tragoedie-bei-sabitzer-sohn-seiner-verlobten-tot-120031870">Die ganze Story hier &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120031584" href="https://www.heute.at/s/sexsuechtiger-aus-wien-hatte-seit-2018-keinen-sex-mehr-120031584"></a>
    19.04.2024: Tragödie bei Sabitzer – Sohn seiner Verlobten tot! Schreckliche Nachrichten aus Deutschland. Katja Kühne, TV-Star und Verlobte von BVB-Star Marcel Sabitzer, trauert um ihren erwachsenen Sohn Lucas. Die ganze Story hier >>>
    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com