Politik
Zu wenige Bundesheer-Soldaten: Balkan-Mission gefährdet
Beim Österreichischen Bundesheer gibt es immer weniger Soldaten für Auslandseinsätze. Sowohl die Kosovo- als auch die Bosnien-Mission ist gefährdet.
Das Österreichische Bundesheer hat massive Probleme, genügend Soldaten für die Auslandsmissionen auf dem Balkan zu finden. Besonders dramatisch ist die Lage beim medizinischen Personal, wie aus einer der APA vorliegenden internen Bewertung der Auslandseinsätze hervorgeht. Sowohl die Kosovo-Mission als auch der Einsatz in Bosnien und Herzegowina seien gefährdet.
Nur fünf Sanitäter im Einsatz
Aktuell fehlen im Kosovo 81 Soldaten. Bei den Sanitätern liegt der Befüllungsgrad bei nur 36 Prozent, es sind nur fünf statt 14 Sanitäter im Einsatz. Und es befindet sich kein österreichischer Arzt dort. "De facto ist der österreichische Sanitätszug nicht einsatzbereit", heißt es in dem Papier.
Dem Bundesheer drohe eine negative Reputation als "verlässlicher Partner". "Aufgrund der Fehlstellen können einsatzwichtige Funktionen nicht mehr besetzt werden." Das Bundesheer ist seit 1999 im Kosovo.
FPÖ-Verteidigungssprecher Reinhard Bösch forderte die Regierung auf, sofort zu handeln. Einerseits soll die "unselige Überfrachtung des Bundesheeres mit zivilien Aufgaben" zurückgenommen werden. Zudem sollte ein höheres Gehalt den Auslandsdienst attraktiver machen.