Österreich

Zuckergate: Twitter-Häme für Mario Plachutta

Heute Redaktion
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Reichlich Kritik gab es für das Wiener Traditionsgasthaus Plachutta, nachdem ein Kellner entlassen wurde, weil er sich seine privaten Erdbeeren mit Unternehmens-Zucker versüßte. Per Presseaussendung verteidigte sich Mario Plachutta und heimst in den sozialen Netzwerken wie Twitter nun zusätzlich noch ordentlich Häme ein.

Reichlich Kritik gab es für das Wiener Traditionsgasthaus Plachutta, nachdem versüßte. Per Presseaussendung verteidigte sich Mario Plachutta und heimst in den sozialen Netzwerken via Twitter nun zusätzlich noch ordentlich Häme ein.

Der Nobel-Gastronom reagierte auf die Presseaussendung der Arbeiterkammer, die den Fall öffentlich machte. Es handle sich bei dem Entlassenen "um einen slowakischen Staatsbürger ..., der lediglich zu Arbeitszwecken temporär nach Österreich kommt, und seinen Lebensmittelpunkt und Hauptwohnsitz in der Slowakei unterhält", bemüht sich Plachutta zu betonen. Es sei daher verwunderlich, dass sich die Arbeiterkammer so für den Mann starkmache.

Als würde diese Aussage nicht schon für einen "Shitstorm" im Internet reichen, fügte Plachutta hinzu, dass es nicht um den Warenwert, sondern um die Vorgangsweise des ehemaligen Mitarbeiters gegangen sei. Dieser habe angeblich 500 (statt 50 Gramm) Zucker entwendet um seine Erdbeeren zu süßen.

"Lebensmittel verschwendet"

Man könne und wolle es "als verantwortungsvolles Unternehmen" nicht unterstützen, "dass Lebensmittel auf diese Art und Weise verschwendet werden, wo viele Menschen sich in diesem Land, ganz geschweige in anderen Regionen der Welt, sich selbst Grundnahrungsmittel kaum leisten können."

Der Twitter-Spott ließ nicht lange auf sich warten. "Ausländischer Zuckerdieb für Welthunger verantwortlich", fasste eine Userin die Verteidigung zusammen. Ein anderer User kommentiert "Der Plachutta hat eben manchmal AusZucker".

Ein Auszug der besten Spott-Tweets:



— Bakri Hallak (@bakhall)



— Christian Loitz (@cloitz)


Jetzt "Friends of Tafelspitz" werden. Erste Sympathieträger bilden Schulterschluss mit
— Florian Schweitzer (@FSchweitzer)


Ausländischer Zuckerdieb für Welthunger verantwortlich:
— Eva Maltschnig (@Eva_Maltschnig)


Bei den gesalzenen Preisen beim , kann man nicht genug Zucker essen.
— Bakri Hallak (@bakhall)



— Florentin Glötzl (@florentin_gl)


Tendenziell sind Häufungen von Rufzeichen kein Indiz für eine sachlichen Lösung…
— Clemens M. Schuster (@hofrat)


Aha, jetzt ist klar, weshalb die Süßspeisen beim angeblich zu wenig süß sind. Slowaken haben den ganzen Staubzucker konsumiert.
— Robert Prazak (@rprazak)


.
— Roland Binz (@RolandBinz)


-Flashmob: alle kaufen eine Packung Staubzucker und geben sie beim Plachutta ab...
— Roland Giersig (@RolandGiersig)


Diese Bösen Zuckerdiebe aus der Slowakei aber auch. Sorry, habe die 5 Rufzeichen vergessen!!!!!
— Ingrid Gogl (@eskarina)


Gaga. Staubzucker darf nicht entwendet werden, weil in Afrika Kinder sterben. Selten depperte Stellungnahme
— Rudi Fußi (@rudifussi)
 


Nur so zum Drüberstreuen: Hat der feine Herr schon überzuckert, wie er sich grad selber zum Hornochsen macht?
— dieter chmelar (@chmelar_dieter)  


— Christian Loitz (@cloitz)


Rührend: Hunderte Spender leeren kiloweise Zucker vor Plachutta-Restaurant
— Die Tagespresse (@DieTagespresse)

 
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SO ABER AUCH NICHT!!!

Sehr geehrte Damen und Herren.

Wir möchten festhalten, dass es bei diesem angesprochenen Fall

keineswegs um den Warenwert geht sondern um die Vorgangsweise und das

Agieren des Betroffenen.

In all unseren Betrieben wird zweimal täglich für unsere

Mitarbeiter unentgeltlich!!!!! gekocht. Der Mitarbeiter ist ohne zu

fragen in unser Warenlager gegangen und hat dort ein halbes kg

Staubzucker entnommen.

Er hat den Inhalt der Packung auf einen Teller geleert (500g

entsprechen dem Monatsverbrauch eines 4 köpfigen Haushaltes !!!! )

und danach mitgebrachte Erdbeeren verzehrt.

Hier geht es in keinster Weise um den Warenwert des Staubzuckers,

sondern lediglich um die Tatsache, dass Waren ohne vorher mit der

zuständigen Person zu sprechen (Restaurantleiter) aus Lagern

entnommen werden. Wir können und wollen es als verantwortungsvolles

Unternehmen nicht unterstützen, dass Lebensmittel auf diese Art und

Weise verschwendet werden, wo viele Menschen sich in diesem Land,

ganz geschweige in anderen Regionen der Welt, sich selbst

Grundnahrungsmittel kaum leisten können.

Weiters möchten wir festhalten, dass es sich bei dem betreffendem

Mitarbeiter, um einen slowakischen Staatsbürger handelt, der

lediglich zu Arbeitszwecken temporär nach Österreich kommt, und

seinen Lebensmittelpunkt und Hauptwohnsitz in der Slowakei unterhält.

Es verwundert uns, dass gerade diese Interessensvertretung, die

dieses System so anprangert, jene Leute und deren massives

Fehlverhalten unterstützt.

Wir sind ein österreichisches Traditionsunternehmen von

internationalem Ansehen und investieren und expandieren laufend in

den Wirtschaftsstandort Wien.

Mit freundlichen Grüßen

Mario Plachutta