Wirtschaft

Zuckerriese AGRANA: Umsatz brach deutlich ein

Heute Redaktion
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Der börsenotierte Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern Agrana ist mit dem Halbjahres-Umsatz und -Konzernergebnis, die im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013/14 um 18 bzw. 12 Prozent einbrachen, unter Analystenerwartungen geblieben. "Die letzten Jahre waren exzellent, nun schlägt das Pendel ins Gegenteil" so Vorstandschef Johann Marihart. Das Zucker-Marktumfeld bleibt angespannt, so die Erwartung.

Der börsenotierte Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern Agrana ist mit dem Halbjahres-Umsatz und -Konzernergebnis, die im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013/14 um 18 bzw. 12 Prozent einbrachen, unter Analystenerwartungen geblieben. "Die letzten Jahre waren exzellent, nun schlägt das Pendel ins Gegenteil" so Vorstandschef Johann Marihart. Das Zucker-Marktumfeld bleibt angespannt, so die Erwartung.
Die Lage am Welt-Zuckermarkt ist offenbar preislich so angespannt, dass die Agrana Zuckerrübenflächen insgesamt um 5.000 Hektar zurückfuhr, fast 4.000 Hektar davon in Österreich. "Der Angebotsüberhang findet eine Fortsetzung", so Vorstandsmitglied Fritz Gattermayer. "In Europa wird zudem eine Rekordernte erwartet." Laut letzten Hochrechnungen werden alleine in Österreich 4 Mio. Tonnen Zuckerrüben erwartet - normal werden etwas unter 2 Mio. Tonnen geerntet. "Zugleich sind die Zuckergehalte mit etwa 14 Prozent unterdurchschnittlich." Aus mehr Menge kann wegen des hohen Wassergehalts aber verhältnismäßig weniger Zucker gewonnen werden.

Werk in Kröllendorf wird geschlossen

Zum Ergebnisrückgang trug auch die Schließung der Fruchtzubereitung in Kröllendorf in Niederösterreich mit 66 Mitarbeitern bei, erklärte Marihart am Donnerstag vor Journalisten in Wien. "Ein Sozialplan für die Mitarbeiter steht", so der Agrana-Generaldirektor, "einige arbeiten am Zucker-Standort in Kröllendorf weiter." Das EBIT (Ergebnis der Betriebstätigkeit) der Agrana ging im Halbjahr 2014/15 per Ende August um 16,5 Prozent auf 87 Mio. Euro zurück. Weitere Standorte sollen laut Marihart aber nicht gefährdet sein.

"Die Mengen sind herausfordernd", so das Vorstandsmitglied. Vor allem in Osteuropa wird noch dazu weniger Zucker an Industrie und Handel abgesetzt, so Gattermayer. Rübenkontrakte fürs kommende Jahr dürften nicht nur von der Agrana zurückgenommen werden, deutete er an. So ging das Zucker-EBIT im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013/14 aktuell um 10 Mio. Euro auf 28,1 Mio. Euro zurück. Der Umsatz brach um 34 Prozent auf 378,1 Mio. Euro ein.

Aktiengewinn verringert sich

Der Gewinn je Aktie verringerte sich von 4,59 auf 4,08 Euro. Schuld sei das niedrige Preisniveau. Operativ lief es auch nicht gut: Das Betriebsergebnis (EBIT) brach von 104,2 auf 87 Mio. Euro um 16,5 Prozent ein. Und auch im Gesamtjahr 2014/15 rechnet Agrana infolge der "sich manifestierenden Preisrückgänge" - vor allem bei Zucker und Ethanol - mit einer "deutlichen Abschwächung" des EBIT gegenüber dem Vorjahr (167 Mio. Euro). Der Konzernumsatz soll wegen des "markant niedrigeren Preisniveaus" deutlich zurückgehen (2014/15: 2,842 Mrd. Euro).