Niederösterreich

Zug bummvoll! "ÖBB-Horror schon am Montagmorgen"

Pendlerin Claudia W. ist angefressen: Denn im Zug nach Korneuburg war Montagfrüh kein Platz mehr, Menschen konnten nicht mehr einsteigen. 

Zug bei Korneuburg völlig überfüllt
Zug bei Korneuburg völlig überfüllt
Lesereporter

Über "Horror-Zustände" berichtet Leserin Claudia W. aus Niederösterreich: Am Montag, 2. Oktober, kam der Zug in Hollabrunn mit nur drei statt fünf Waggons an. Es herrschte akuter Platzmangel, Gedränge und Chaos. 

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    Zug bei Korneuburg völlig überfüllt
    Zug bei Korneuburg völlig überfüllt
    Lesereporter

    "In Korneuburg sind dann so viele Personen zugestiegen, dass die Leute bis zu den Türen, Stufen standen und draußen noch Passagiere einsteigen wollten, dies aber nicht konnten, da der Zug bereits übervoll war", berichtet die verärgerte Passagierin. Die Fahrgästin hält es für eine Zumutung, dass am Montagmorgen so wenige Garnituren, zudem noch "uralte" Garnituren, zur Verfügung stehen würden.

    "Sicherheit scheint bei der ÖBB nicht wirklich ein Thema zu sein, denn bereits am 12. September gab es auf der Strecke zwischen Korneuburg und Stockerau einen Rettungseinsatz aufgrund verminderter Waggons bzw. zu vielen Personen und mangelnder Lüftungsanlage. Ich möchte wissen, was hier das Problem ist, fünf Waggons zur Verfügung zu stellen, wenn die meisten Leute zu diesem Zeitpunkt zur Arbeit und die Kinder in die Schule fahren. Die letzten Wochen ist es sehr oft, dass immer zu den Uhrzeiten, wo die meisten Personen fahren (früh 6.45/nachmittags 16.20 Uhr) die Züge verkürzt werden und übervoll sind", erzählt die Pendlerin.

    Das sagt ÖBB

    Auf Nachfrage meinte ÖBB-Sprecher Christopher Seif: "Aufgrund von unplanmäßigen Ereignissen kann es vorkommen, dass weniger Wagen als geplant auf einer Strecke unterwegs sind oder Verspätungen auftreten. Diese außerplanmäßigen Störungen können – auch durch stetige Wartung der Zuggarnituren und Strecken – nicht gänzlich vermieden werden. Grundsätzlich sind wir bemüht, die Auswirkungen für unsere Fahrgäste so gering wie möglich zu halten."

    "Subjektive Wahrnehmung ist oft eine andere" - Sprecher der ÖBB

    Weiters verwies der ÖBB-Sprecher auf die tollen Werte: "Auf den Bahnstrecken in Niederösterreich liegen die Pünktlichkeitswert 2023 im Durchschnitt bei 96 % (berücksichtigt sind die Werte bis Ende August 2023). Die Gründe für Abweichungen sind vielfältig. Unter anderem gab es über den Sommer Bauarbeiten, welche den Zugverkehr zwischen Stockerau und Retz beeinflusst haben. Diese wurden aber mit 4. September abgeschlossen. Natürlich ist die subjektive Wahrnehmung der Pünktlichkeit oft eine andere – wenn man persönlich eventuell in kurzen Abständen von Verspätungen betroffen ist. Wir arbeiten jedenfalls stetig daran, die Pünktlichkeitsrate weiter zu verbessern."

    Zum Wagenmaterial meinte der Sprecher: "Es sind ausnahmslos Garnituren mit hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards auf Schiene. Natürlich sind darunter auch ältere Garnituren. Diese werden nach und nach durch neue und/oder upgegradete Wagen ersetzt. Dafür wird laufend investiert – allein bis 2027 2,8 Mrd. Euro in Nahverkehrszüge. Neben Investitionen in den Umbau bestehender Fahrzeuge, wurden für die Ostregion insgesamt sowie speziell für die Nordwestbahn auch neue Cityjet Doppelstockzüge bestellt. Diese werden voraussichtlich zum Fahrplanwechsel 2026 auf Schiene gehen."