Österreich

Zug hielt nicht an: 50 Kinder zu spät in Schule

300 Kinder besuchen die Neue NÖ Sportmittelschule in Wr. Neustadt. 50 davon kamen am Dienstag eine Dreiviertelstunde zu spät zum Unterricht.

Heute Redaktion
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Da staunten die Pädagogen der Neuen NÖ Sportmittelschule Wiener Neustadt nicht schlecht, als am Dienstag plötzlich nur ein Bruchteil der Schüler zu Unterrichtsbeginn um 7.45 Uhr in den Klassenräumen saß.

Der Grund: Rund 50 Kinder, die tagtäglich mit der Piestingtalbahn zur NMS fahren, landeten unfreiwillig in Bad Fischau-Brunn. Der Zug hatte in der Bedarfshaltestelle (Anm.: damit der Zug hält, muss ein Signalknopf gedrückt werden) "Anemonensee", wo sie aussteigen hätten sollen, einfach nicht gehalten, sondern war durchgefahren.

Fünf-Kilometer-Fußmarsch

Während also ein Teil der Schüler beschloss, auf den nächsten Zug zurück zu warten, machten sich andere Gruppen zu Fuß auf den Weg zur Sportmittelschule – ein Fünf-Kilometer-Fußmarsch, wohlgemerkt.

Der Schulleiterin, Agnes Fink, kam die ganze Sache spanisch vor, als sie von dem Problem erfuhr, setzte sie sich sofort ins Auto. "Ich hab' mir Sorgen gemacht, dass die Kinder auf der Bundesstraße unterwegs sind und bin hingefahren. Ein Teil ging wirklich auf der Bundesstraße, da hab' ich gleich die Schultaschen ins Auto geladen", erzählt die engagierte Pädagogin.

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ÖBB: "Gab kein Signal"

Um halb 9 trudelte schließlich die erste von drei Gruppen in der Primelgasse, dem Schulstandort, ein. "Mir haben mehrere Kinder versichert, dass der Signalknopf gedrückt wurde", so Fink, die den Vorfall zwar gelassen nimmt, aber dennoch eine Klärung wünscht.

ÖBB-Sprecher Christopher Seif betont, es habe kein Signal für den Wunsch zum Aussteigen gegeben, auch ein technischer Defekt sei auszuschließen. "Vielleicht haben sich die Kinder hier aufeinander verlassen und es wurde irrtümlich angenommen, dass gedrückt wurde oder eines der Kinder hat den Knopf möglicherweise zu leicht gedrückt?", kann sich auch Seif den Fall nicht erklären.

"Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass der Zugführer in Zukunft nicht mehr mit einem Zug voller Schulkinder an der Schule vorbei fährt", so die Schulleiterin. (nit)