Österreich

Zug-Unfall: Julians Tod bewegt!

Heute Redaktion
14.09.2021, 16:54

Julian ( 8) ist tot und daran wird kein Schranken der Welt etwas ändern. Die Anteilnahme ist enorm, auch Bürgermeister Matthias Stadler ist trotz Hauptstadtfest nicht zum Feiern zumute. Laut ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif steht mittlerweile fest, dass die Todes-Kreuzung neu bewertet wird.

Der furchtbare Tod des kleinen Julian sorgt in der Landeshauptstadt auch noch drei Tage danach für Entsetzen. Bürgermeister Matthias Stadler: „Die Betroffenheit ist gewaltig, meine Gedanken sind bei der Familie. Sofort nach dem Unfall hat die Gemeinde Kontakt mit dem Land und den ÖBB aufgenommen. In der Causa Julian hätte ein Schranken wahrscheinlich geholfen. Ich weiß aber nicht, ob ein Schranken der Weisheit letzter Schluss ist.“

Eine Meinung, die auch ÖBB-Pressechef Christopher Seif teilt: „In diesem Fall hätte ein Schranken geholfen, aber eine Beschrankung führt auf der stark frequentierten Straße vor allem in der Stoßzeit zu Staus.“

Wie geht’s jetzt konkret weiter? Die Eisenbahnkreuzung im St. Pöltner Stadtteil Hart wird überprüft, begutachtet und bewertet. Möglicherweise mit einem neuen Ergebnis. Erst 2007 wurde die Anlage begutachtet und es wurde festgestellt, dass eine Lichtanlage ausreichend sei. Entscheidungen treffen nicht die ÖBB, sondern die Eisenbahnbehörde. Das Prozedere wird in den nächsten Wochen beginnen.

+++ NÖ: Von Zug erfasst - Kind (8) stirbt +++
„Mein Mitgefühl gehört der Familie“, so Christopher Seif zur Situation. Der Schranken an der Kreuzung fiel vor 20 Jahren der Verkehrsampel zum Opfer. In den vergangenen fünf Jahren verunglückte österreichweit kein Kind zu Fuß bei einer Eisenbahnkreuzung.

Seif: „98 Prozent solcher Unfälle, haben mit grober Fahrlässigkeit zu tun, nicht mit einem Verschulden seitens der ÖBB.“ Der erfahrene Lokführer (55), der trotz Vollbremsung den Zusammenstoß mit Julian nicht verhindern konnte, ist schwer traumatisiert.

Joachim Lielacher

Jetzt E-Paper lesen