Österreich

Zug zu voll: Alle Passagiere ohne Sitzplatz mussten ...

Heute Redaktion
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Bild: privat

Da blieben die Nerven auf der Strecke: Der stets überfüllte erste Direktzug von Tullnerfeld (NÖ) nach Wien-Meidling setzte am Montag alle stehenden Gäste vor die Tür. Pendlerin Anja B. rast vor Wut.

Für Anja B. (29) ist die allmorgendliche Bahnfahrt von Tullnerfeld (NÖ) ins Büro in Wien ein Nonstop-Ärgernis, das gestern entgleiste: Der erste Direktzug des Tages um 6:43 Uhr war "noch überfüllter als sonst", so der Marketingprofi. "Die 15-Minuten-Strecke nach Meidling stehe ich meistens, weil so viel los ist." Das wurde Anja B. und rund 40 anderen Passagieren nun zum Verhängnis. Alle, die keinen Sitzplatz hatten, wurden gebeten auszusteigen.

Anja B. verärgert: "Die nächste direkte Verbindung geht erst eine Stunde später. Ich musste umständlich ausweichen und bin über 30 Minuten zu spät in die Arbeit gekommen." Auf Facebook machten sich auch andere Pendler Luft. Anja B. wünscht sich, dass die Bahn die problematische Strecke endlich auf Schiene bringt: "Für 85 Euro im Monat lasse ich mich doch nicht rauswerfen. Und immer stehen mag ich auch nicht!"

Der neu eingesetzte Railjet sei zu klein, in den beiden Erste-Klasse-Waggons sitze zudem kaum jemand. Auf mehrfache Schreiben der Pendlerin habe die Bundesbahn lediglich eine Fahrplatzreservierung um drei Euro täglich angeregt. Gegenüber "Heute" verwiesen die ÖBB auf den am Montag neu eingeführten Zug D621, der 390 neue Sitzplätze zwischen St. Pölten und Wien biete. Dadurch soll der Railjet künftig entlastet werden.