Russland
Zugbegleiterin wirft Kater aus Zug und erntet Shitstorm
Hauskater Twix wird aus dem Zug geworfen und erfriert: Der Fall sorgt in Russland für Empörung. Petitionen fordern die Entlassung der Zugbegleiterin.
In Russland schlägt der Tod eines Hauskaters, den eine Zugbegleiterin bei eisiger Kälte aus einem Zug geworfen hatte, hohe Wellen. Mehr als 300.000 Menschen unterzeichneten eine Petition, in der die Entlassung der Schaffnerin gefordert wurde.
Der weiß-rote Kater Twix war am 11. Januar auf der Strecke zwischen Jekaterinburg und St. Petersburg aus seinem Transportkorb gelangt. Die Schaffnerin hielt das Tier für einen Streuner und setzte es bei einem Halt in Kirow, östlich von Moskau, aus dem Waggon ins Freie. Die Außentemperatur betrug etwa minus 30 Grad.
Hunderte Menschen schlossen sich später zusammen, um nach dem Kater zu suchen. Am 20. Januar wurde Twix in knapp einem Kilometer Entfernung tot aufgefunden. Er sei erfroren, zudem habe er Bisswunden aufgewiesen, erklärten Mitglieder des Suchtrupps.
Videos von "Twix" gingen viral
Der Vorfall stieß in Russland verbreitet auf Empörung. Tausende Menschen verfolgten das Schicksal des Katers in sozialen Medien und leiteten Aufnahmen weiter, die zeigten, wie Twix in Eiseskälte ausgesetzt wurde. Eine weitere Petition, in der strafrechtliche Ermittlungen gegen die Zugbegleiterin gefordert werden, erreichte nach ihrer Veröffentlichung am Freitag bis zum Sonntag mehr als 100.000 Unterschriften. Die Behörden lehnten einen solchen Schritt zunächst ab.
Der staatliche russische Eisenbahnbetreiber RShD erklärte in sozialen Medien, er bedauere den Tod von Twix zutiefst. Er kündigte eine Regeländerung für den Umgang seiner Beschäftigten mit Tieren an. Diese dürften künftig nicht mehr aus dem Waggon befördert werden, sondern sollten Bahnhofsmitarbeitern übergeben werden, die sich mit Tierschutzgruppen in Verbindung setzen könnten. Auch die Dokumentation für den Transport von Haustieren in Fernzügen werde geändert.