Österreich

Zugsdrama: 60-Jährige im Krankenhaus verstorben

Heute Redaktion
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Bild: Feuerwehr

Nach dem tödlichen Zugsunglück am Mittwoch im steierischen Übelbach ist nun auch ein zweites Opfer zu beklagen. Eine 60-Jährige, die seit Mittwoch schwer verletzt im Krankenhaus lag, ist in der Nacht auf Freitag verstorben.

Nach dem tödlichen Zugsunglück am Mittwoch im steierischen Übelbach ist nun auch ein zweites Opfer zu beklagen. Eine 60-Jährige, die seit Mittwoch schwer verletzt im Krankenhaus lag, ist im Landesklinikum Graz verstorben.

 
Die Frau ist bereits das zweite Todesopfer. Auch ein 21-jähriger Lokführer kam bei dem Unglück ums Leben. Indes wurde bereits am Donnerstag mehr über mägliche Sicherheitsmängel bekannt. Helga Ahrer von der steirischen Bahngewerkschaft erzählt gegenüber dem ORF, dass schon vorgekommen sei, dass Mitarbeiter sogar gekündigt haben, weil sie mit der großen Sicherheits-Verantwortung nicht fertig geworden sind. "Es fehlt hier sicher an sicherheitstechnischen Einrichtungen, und es wurde bereits mehrmals darauf hingewiesen. Diese Bedenken waren immer da", sagt Ahrer gegen über dem ORF.

Rechtlich sei aber alles vollkommen gedeckt. Die Streckensicherung rein durch eine telefonische Freigabe wäre auch ohne Lichtsignal ausreichend, wie es in diesem Fall war. Für Ahrer gäbe es aber eine kostengünstige Lösung: Eine GPS-überwachtes Streckensystem, wo man genau bei jedem Zug mitverfolgen kann, wo sich der Zug gerade befindet und in welche Richtung er sich bewegt.

Keine Haltesignale vorhanden

Die Gewerkschaftlerin kritisiert im ORF-Interview auch Aussagen der Landesbahnen-Geschäftsführung zur möglichen Unglücksursache, denn tatsächlich gebe es keine Haltesignale, die missachtet werden könnten: "Es gibt dort keine Signale oder sonstige Einrichtungen, daher ist auch die Aussage betreffend eines Einfahrens trotz Haltesignals völlig haltlos, weil es dort keine Haltesignale gibt."

Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt. Es werden sowohl alle Fahrgäste der beiden Unfall-Züge, als auch der Geschäftsführer der steirischen Landesbahnen, Helmut Wittman, befragt. In den kommenden Tagen werden auch die Blackboxes der beiden Züge ausgewertet. Zudem wurde eine Obduktion der Leiche des 21-jährigen Lokführers angeordnet.