Am Donnerstag erfolgte der Auftakt des Prozesses um das Zugunglück von Bad Aibling am 9. Februar mit zwölf Toten und 89 Verletzten. Der angeklagte Fahrdienstleiter legte gleich zu Beginn ein Geständnis ab.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 40-jährigen Michael P. fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vor. Dem Bahnmitarbeiter soll Signale falsch gestellt und auf dem Smartphone das Fantasy-Rollenspiel "Dungeon Hunter 5" gespielt haben. Dadurch trafen zwei Züge auf der eingleisigen Strecke aufeinander.
Umfassendes Geständnis
Zum Prozessauftakt am Donnerstag im Landgericht Traunstein gestand der Angeklagte die ihm vorgeworfenen Verfehlungen. Er habe am Smartphone gespielt, ein falsches Sondersignal gesetzt und dann auch noch den Notruf an die Lokführer nach Erkennen der Lage falsch abgesetzt, bestätigte er in dem Geständnis, das seine Anwälte vorlasen.
Die Rechtsvertreter verwiesen darauf, dass ihr Mandant eine Verletzung der Sorgfaltspflicht bereits eingestanden habe.
"Weiß, dass ich mir große Schuld aufgeladen habe"
Michael P. richtete persönliche Worte an die betroffenen Angehörigen. "Ich weiß, dass ich da am 9. Februar mir große Schuld aufgeladen habe", sagte er in bayrischem Dialekt. Er könne den Fehler nicht mehr rückgängig machen. "Ich möchte Ihnen sagen, dass ich in Gedanken bei Ihnen bin."
Laut "Bild"-Zeitung möchte der Angeklagte selbst außer Angaben zu seinen persönlichen Daten im Zuge des Prozesses nichts mehr sagen. Ein Urteil ist für 5. Dezember geplant, dem Angeklagten drohen fünf Jahre Haft.