Österreich

Zugunglück in Niklasdorf: Eine Frau tot, 22 Verletzte

Heute Redaktion
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Bei einem schweren Zugunfall im obersteirischen Bezirk Leoben ist am Montag eine Frau ums Leben gekommen. Mehr als 20 weitere Insassen wurden verletzt.

Kurz vor dem Bahnhof Niklasdorf sind am Montag gegen 12.45 Uhr ein Eurojet und ein Regionalzug der ÖBB kollidiert. Laut Polizei kam es zu einer sogenannten Flankenkollision. In der Regel sind im Bahnverkehr eine falsch gestellte Weiche oder ein irrtümlich freigegebenes Signal für solche Unfälle an einer Gleiskreuzung verantwortlich. In der Folge sind mehre Waggons entgleist. Der Fernreisezug wurde seitlich regelrecht aufgeschlitzt.

Bei dem tragischen Unglück ist eine Frau ums Leben gekommen. Sie erlag noch am Unfallort ihren schweren Verletzungen. Das Todesopfer, dessen nähere Identität zunächst unbekannt war, soll sich im Eurocity, der von Graz nach Saarbrücken unterwegs war, befunden haben. "Die Leiche der Frau wird obduziert", gibt die Polizei bekannt.

Auch die weiteren verletzten Zugpassagiere, darunter drei Kinder, haben sich ersten Informationen zufolge allesamt in dem Fernverkehrszug befunden. Fahrgäste des Regionalzugs von Friesach (Kärnten) nach Mürzzuschlag blieben unversehrt.

Alle Verletzten wurden laut Rotem Kreuz zur Versorgung in umliegende Spitäler eingeliefert. Der Rettungseinsatz war gegen 14.30 Uhr beendet. Insgesamt mussten 60 Personen evakuiert werden.

Wie ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger erklärt, hätte der Regionalzug R1708 planmäßig in Niklasdorf gehalten, der Eurocity EC216 nicht. Mit welcher Geschwindigkeit die beiden Züge unterwegs waren, sollen die näheren Untersuchungen nun klären.

Bundeskanzler Sebastian Kurz gab seine Anteilnahme bereits via Twitter bekannt: "Schreckliche Nachrichten vom Zugunglück in #Niklasdorf im Bezirk Leoben. Meine Gedanken sind bei der Familie & den Freunden des Todesopfers. Allen Verletzen wünsche ich eine baldige Genesung. Vielen Dank an alle Einsatzkräfte, die vor Ort helfen!", schreibt Kurz.

Auch der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gab seine Anteilnahme via Aussendung bekannt.

Die Unfallursache war zunächst unbekannt. Das Landeskriminalamt Steiermark übernimmt die Ermittlungen. "In weiterer Folge gilt es die Unfallursache zu klären", so Polizeisprecher Markus Lamb in einem ersten Statement von der Unglücksstelle. Ob aktuell laufende Bauarbeiten am Bahnhof eventuell etwas mit dem Unglück zu tun haben, werde ebenfalls untersucht.

Hier das Statement im Video:

(ek)