Österreich

Zugunglück: Warnung vor Vorverurteilungen

Nach der Kollision zweier Personenzüge in Kritzendorf ruft die Gewerkschaft dazu auf, keine Vorverurteilungen von Personal vorzunehmen.

Heute Redaktion
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"Es ist nicht angebracht, allzu vorschnell menschliches Versagen in den Raum zu stellen. Es muss zuerst der Bericht der Unfallkommission abgewartet werden", kommentiert der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Roman Hebenstreit, Spekulationen zur Kollision zweier Personenzüge in Kritzendorf.

"Die MitarbeiterInnen sind das schwächste Glied in der Kette. Es darf deshalb nicht schon im Vorhinein zu Mutmaßungen über Schuldfragen kommen. Es ist nicht das erste Mal, dass voreilig gegen Personal Verdachtsmomente erhoben wurden, und sich im Nachhinein die Unschuld herausgestellt hat", forderte Hebenstreit eine rasche und gründliche Untersuchung der Unfallumstände durch die zuständigen Behörden.

"Trotz zahlreicher Verletzter bin ich erleichtert, dass alle Fahrgäste und MitarbeiterInnen den Unfall überlebt haben und wünsche allen Betroffenen gute und vollständige Genesung", so Hebenstreit weiter.

Technisches Gebrechen nicht auszuschließen

Dass auch ein technisches Gebrechen den Unfall verursacht haben könnte, sei beim derzeitigen Stand der Untersuchungen noch nicht auszuschließen. "Meine Tür steht offen. Ich lade Verkehrsminister Hofer und alle österreichischen Eisenbahnen jedenfalls zu Gesprächen mit der Gewerkschaft und den Betriebsräten ein, um Maßnahmen zu diskutieren, wie man solche Unfälle in Zukunft noch besser vermeiden und wie die Sicherheit des Systems Bahn für das Personal und die Fahrgäste gemeinsam weiterentwickelt werden kann", sagt der Konzernbetriebsratsvorsitzende.

"Es ist klar, dass die Eisenbahnen in Österreich jetzt schon das sicherste Verkehrsmittel sind. Dennoch darf nie aufgehört werden, an der Optimierung der Bahnsicherheit und somit am Ausschließen von vermeidbaren Fehlern weiterzuarbeiten. Jedes Unfallopfer ist eines zu viel", betont Hebenstreit abschließend.

(red)

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