Österreich

Zuhälterei: Ermittlungen gegen Ex-SP-Politiker

Ein 26-jähriger Mostviertler steht im Visier der Justiz: Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Anstiftung zur Prostitution und Zuhälterei.

Heute Redaktion
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Ermittlungen wegen Anstiftung zur Prostitution und Zuhälterei gegen Ex-Politiker.
Ermittlungen wegen Anstiftung zur Prostitution und Zuhälterei gegen Ex-Politiker.
Bild: iStock (Symbol)

Zwischen Oktober und November 2019 soll der 26-jährige Mostviertler mehrere Frauen zur Prostitution angeworben haben. Auch die Kunden soll der Verdächtige für die Frauen ausgesucht haben.

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelt nun wegen Zuführung der Frauen zur Prostitution und Zuhälterei. Der 26-Jährige sei laut "ORF NÖ" zu den Vorwürfen geständig. Das mögliche Motiv: Finanzielle Probleme.

Weil keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr bestehe, sei für den Mann keine U-Haft beantragt worden.

Laut "Krone" soll der Mann nach Aufkommen der Vorwürfe den regionalen SPÖ-Ortsobmann informiert haben, dann sei der 26-Jährige aus persönlichen Grünen zurückgetreten. Der Verdächtige war Chef einer Ortsgruppe der Sozialistischen Jugend im Mostviertel. Auch die Landespartei bestätigte den Austritt des Mannes aus der SPÖ.

Auf den jungen nunmehrigen Ex-Politiker war die Justiz im Zuge von anderen Ermittlungen aufmerksam geworden. Der Ex-SP-Politiker soll angegeben haben, er sei selbst durch seinen Bekanntenkreis in den Strudel hineingeraten.

Das sagt der SPÖ-Ortsparteichef

"Heute" erreichte den Mostviertler SPÖ-Ortsparteiobmann, dem der 26-Jährige die Ermittlungen beichtete: "Er ist vorige Woche an mich herangetreten und hat um ein persönliches Gespräch ersucht. Dann hat er mir von den Umständen berichtet. Er sagte, er wolle von sich aus aus der SPÖ austreten, um der Ortsgruppe nicht zu schaden, die sehr gute Arbeit leiste, wie er betonte." Dazu habe er noch persönliche und gesundheitliche Gründe zu seinem Ausscheiden aus der SP angeführt. Finanzielle Gründe seien nicht genannt worden.

"Mit sowas rechnet man natürlich nicht", so der SPÖ-Ortsobmann. Der Verdächtige war für die Kandidatenliste der SPÖ bei der Gemeinderatswahl vorgesehen gewesen: "Ja, das stimmt, aber über den Listenplatz waren wir uns noch nicht einig." Der 26-Jährige war Gründungsmitglied und bis zuletzt Chef der örtlichen SJ-Gruppe. Es gilt die Unschuldsvermutung.