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Zuhause brennt es, aber der Premier macht Ferien

Scott Morrison, Australischer Premierminister, hat Fehler im Umfang mit den verheerenden Buschbränden in seinem Land zugegeben.

Heute Redaktion
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Australiens Premierminister Scott Morrison hat Fehler im Umgang mit den verheerenden Buschbränden in seinem Land eingeräumt. "Ich entschuldige mich", sagte Morrison am Sonntag bei einem Besuch im Hauptquartier der Feuerwehr des Bundesstaats New South Wales in Sydney.

Der Regierungschef war unter Druck geraten, weil er trotz der Brände Ferien auf Hawaii machte. Als Reaktion auf die massive Kritik brach er seine Reise am Freitag ab und kehrte nach Australien zurück.

Zuerst war Scott Morrison tagelang unauffindbar, sein Büro weigerte sich, den Aufenthaltsort preiszugeben. Dann tauchte in den sozialen Medien ein Bild auf, das den 51-Jährigen an einem Strand in Hawaii zeigt.

Rückblickend betrachtet habe er sich falsch verhalten, sagte Morrison. Er habe daraus seine Lehren gezogen. Zugleich warb er um Verständnis dafür, dass er mit den Ferien ein Versprechen gegenüber seinen Kindern habe einhalten wollen. Als Premierminister habe er aber andere Pflichten, räumte er ein.

Einsatz gelobt

Morrison lobte den Einsatz der Feuerwehr, die unermüdlich gegen die Flammen kämpft. Die meisten Feuerwehrleute in Australien sind Freiwillige. Am Donnerstag waren zwei Feuerwehrmänner im Kampf gegen die seit Wochen wütenden Buschbrände ums Leben gekommen. Am Samstag standen rund 10.000 Polizisten, Rettungskräfte, Sanitäter und Feuerwehrleute im Einsatz.

Seit dem außergewöhnlich frühen Beginn der diesjährigen Buschbrand-Saison im September brannten bereits mindestens drei Millionen Hektar Land nieder – das entspricht in etwa zwei Dritteln der Fläche der Schweiz. Bislang kamen landesweit mindestens zehn Menschen aufgrund der Feuer ums Leben. Mehr als 1000 Häuser wurden zerstört.