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Zum ersten Mal eine Frau an der SPD-Spitze?

Der Kampf um die Partei mutierte zuletzt zu einem wahren Machtpoker. Andrea Nahles könnte diesen für sich entscheiden.

Heute Redaktion
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Nahles ist jetzt die Chefin.
Nahles ist jetzt die Chefin.
Bild: picturedesk.com

Seit 15.30 tagte das Präsidium der SPD. Martin Schulz gab dort sein Zepter ab und würde dieses gerne an Andrea Nahles weiter - zumindest vorläufig. Er schlug sie als Kandidaten für den kommenden Parteitag vor.

Um kurz nach 18.30 Uhr trat Schulz vor die Presse und bestätigte seinen Rücktritt. Zu seinem Abschied sagte Schulz: „Ich scheide ohne Bitterkeit und Groll aus diesem Amt." Er habe „Höhen und Tiefen erlebt in dieser Zeit". "Dies ist meine letzte Rede als Parteivorsitzender", beendete Schulz sein Statement. De Sonderparteitag werde am 22. April stattfinden.

Erste Frau seit 150 Jahren

Die vorgeschlagene Nahles ist jedoch nicht unumstritten. Sogar eine offene Rebellion findet gegen die Politikerin statt: Simone Lange, Flensburgs Oberbürgermeisterin, kündigte bereits an gegen Nahles zu kandidieren. Grund ist Nahles direkte, herbe und oftmals unverfrorene Art. Aufgrund ihres losen Mundwerks trat sie auch schon einigen in der SPD auf die Füße.

Entscheidet sich die Partei für Nahles, würde der Tag definitiv in die Geschichte eingehen: In 150 Jahren Parteigeschichte stand noch nie eine Frau an der SPD-Spitze. (slo)