Niederösterreich

Zum Wiehern! "Pferde-Gym wird gefördert, Wohnen nicht"

In der Sitzung vom Dienstag wurde im Land NÖ die Förderung des Pferdegymasiums beschlossen. Für die SPNÖ gäbe es wichtigere Themen.

In Tullnerbach kann die Pferdeakademie besuchen.
In Tullnerbach kann die Pferdeakademie besuchen.
Getty Images/iStockphoto

Wenig Freude hatte die SPNÖ am Dienstag mit dem jüngsten Beschluss der Landesregierung: Die "Pferdeschule" in Tullnerbach wird gefördert.

Das ist die Pferdeakademie

Das Oberstufenrealgymnasium, auch Pferdeakademie genannt, ist ein Kooperationsmodell des Wienerwaldgymnasiums mit der landwirtschaftlichen Fachschule Tullnerbach (Bezirk Sankt Pölten-Land). Die Ausbildung am Oberstufenrealgymnasium umfasst laut Homepage zehn Semester. Zusätzlich müssen die Schüler in den Sommerferien vom dritten auf das vierte Schuljahr ein zweiwöchiges Praktikum an einem pferdewirtschaftlichen Betrieb absolvieren.

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    Pferdegym wurde im Land beschlossen.
    Pferdegym wurde im Land beschlossen.
    Getty Images/iStockphoto

    Die Fachgegenstände unter anderem: Praktischer Reitunterricht, Veterinärkunde, Pferdehaltung, Pferdezucht, Betriebswirtschaft, Pflanzenbau. Aber: Ein ärztliches Zeugnis zur Eignung zu einer pferdewirtschaftlichen Ausbildung ist notwendig sowie ein Eignungstest zwecks Prüfung der Fähigkeit im Umgang mit Pferden sowie des reiterlichen Potentials. Daneben gibt es allgemeine Gegenstände wie Fremdsprachen, Geschichte, Musik, Mathematik, Bio, Physik.

    "Nichts gegen Pferdewirtschaft. Aber die Preise fürs Wohnen galoppieren, der gemütliche Sommertrab der Regierung muss vorbei sein" - SPNÖ-Chef und Landesrat Sven Hergovich.

    Am Dienstag wurde im Land Niederösterreich die Förderung des Schulmodells beschlossen. Ab dem Schuljahr 2023/24 soll der bisherige Schulversuch in den Regelschulbetrieb übergehen.

    Landesrat Sven Hergovich (SP) meint zum Regierungsbeschluss der Landesregierung: „Nichts gegen Pferdewirtschaft. Auch das ist wichtig. Aber, dass der Höhepunkt der Landesregierungsarbeit die Förderung eines Pferdewirtschaftsgymnasiums sein soll, während die Preise fürs Wohnen davon galoppieren, ist absurd. Ich erwarte mir endlich einen Schwerpunkt auf leistbares Wohnen: Von der Wiederaufnahme des gemeinnützigen, geförderten Wohnbaus, über die Verwendung der Hypo-Millionengewinne für Wohnbau, bis hin zum Einsatz für einen bundesweiten Zinspreisdeckel, wäre genug zu tun, um das Leben wieder leistbar zu machen. Der gemütliche Trab der Sommermonate muss jetzt vorbei sein, jetzt heißt es volles Tempo für ein leistbares Leben in Niederösterreich.“