Wirtschaft

Zumtobel streicht für mehr Gewinn 600 Jobs

Heute Redaktion
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Mittwochfrüh hat der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel überraschend den Abbau von bis zu 600 Jobs in Vertrieb und Produktion bekannt gegeben. Standorte sollen verkleinert, verkauft oder geschlossen werden. Das Unternehmen soll in den nächsten drei Jahren um das Dreifache profitabler werden. Dabei ist Zumtobel an der Wiener Börse mit einer Verteuerung der Aktie um 66 Prozent seit Jahresbeginn ein Lichtblick.

Vor allem in den Werken soll Personal eingespart werden, bis zu 450 in der Produktion Beschäftigte müssen gehen. Im Vertrieb sollen 150 Stellen eingebaut werden. Die .

Zur Verbesserung der Auslastung sowie zur Kostensenkung seien für die derzeit 18 Werke der Gruppe Projekte definiert worden, die eine "deutliche Verkleinerung, einen Verkauf oder eine Schließung des Standorts zum Ziel haben", schreibt das Unternehmen. Davon seien vier bis sechs Standorte betroffen.

Konzernchef im Dezember: "Kein genereller Stellenbau"

Die Stellenstreichungen kommen überraschend: Noch im Dezember hatte der neue Konzernchef Ulrich Schumacher laut Reuters gesagt, es werde nur "von Fall zu Fall" zu Stellenstreichungen kommen - ein "umfangreicher genereller Stellenabbau" sei nicht geplant. Der ehemalige Infineon-Manager, der als harter Sanierer gilt, steht seit Oktober an der Spitze des Vorarlberger Konzerns.

Dem Unternehmen kosten die Personaleinsparungen insgesamt bis zu 54,5 Mio. Euro. Die Maßnahmen würden alleine im vierten Quartal des noch laufenden Geschäftsjahres zu Restrukturierungsaufwendungen von weiteren 15 bis 20 Mio. Euro führen, heißt es vom Konzern. Bereits in den ersten drei Quartalen 2013/14 gab Zumtobel 14,5 Mio. Euro aus, vor allem wegen der Schließung des Werks in Fürstenfeld und des Vorstandswechsels. Für 2014/15 rechnet man mit Restrukturierungskosten von nochmals 15 bis 20 Mio. Euro.

Konzernchef will Gewinn vergrößern

Das Unternehmen erwartet sich von der Zusammenlegung von Verwaltungsfunktionen, einer Konsolidierung der Infrastruktur wie beispielsweise Schauräume und Büros sowie schlankeren Managementstrukturen "signifikante Kosteneinsparungen". Dabei soll vor allem die Zusammenlegung von Vertrieb und Produktion der Marken Thorn und Zumtobel helfen. Der im Vorjahr neu dazugestoßene Konzernchef Ulrich Schumacher hat viel vor, er will die Profitabilität in den nächsten drei Jahren verdoppeln.

Bis zum Jahr 2016/17 will das Unternehmen die Vertriebs- und Verwaltungskosten im Konzern von derzeit ca. 29 Prozent vom Umsatz um zwei bis drei Prozentpunkte verringern. Die Herstellungskosten sollen von derzeit 61,5 Prozent vom Umsatz um drei bis vier Prozentpunkte gesenkt werden.

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