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Zündler von Los Angeles "hasst Amerika"

Heute Redaktion
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Tag und Nacht heulten die Sirenen in Hollywood. Hubschrauber flogen im Dauereinsatz über den Großraum Los Angeles. Bewohner hielten Wache, um ihr Eigentum vor dem mysteriösen Feuerteufel zu schützen. Nach der vierten Nacht klickten für den Brandstifter die Handschellen.

Vor seiner Festnahme war es dem Mann noch gelungen, innerhalb von 90 Minuten ein gutes Dutzend Fahrzeuge in Hollywoods Hügeln in Flammen aufgehen zu lassen. Inzwischen staunt Amerika: Der mutmaßliche Täter ist ein 24-Jähriger Deutscher. Es wird vermutet, dass er seiner Wut über die amerikanische Einwanderungsbehörde Luft gemacht hatte.

Möglicherweise sei er aber auch nicht ganz klar im Kopf, sagte eine Nachbarin des Tatverdächtigen der Los Angeles Times. Das habe seine Mutter einmal angedeutet, berichtete Galina Illarionova US-Medien mit Hilfe eines russischen Übersetzers. Nach Angaben des US-Senders CBS hatte der junge Mann sie noch am Sonntag aufgeregt um Hilfe bei einer Anhörung seiner Mutter vor der Einwanderungsbehörde gebeten, seine Bitte aber später zurückgezogen.

"Alptraum ist vorbei"

Bekannt wurde, dass der Mann eigenen Angaben zufolge aus Frankfurt kommt und seit ein paar Jahren im sonnigen Süden von Kalifornien lebt. Er fuhr einen Wagen mit kanadischen Kennzeichen, als er erkannt und angehalten wurde. Der Ordnungshüter, der ihn stellte, ist von Beruf Anwalt, unterstützt die Polizei aber für ein Ehrenhonorar von einem Dollar, wenn Not am Mann ist.

"", freute sich Behördenvertreter Zev Yaroslavsky vom Los Angeles County. Sheriff Lee Baca nannte den Deutschen "den gefährlichsten Brandstifter im Kreis Los Angeles", an den er sich erinnern könne. Der Deutsche weigere sich bisher, mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Der Sachschaden, den die Polizei inzwischen hochgerechnet hat, dürfte sich auf wenigstens drei Millionen Dollar (2,3 Millionen Euro) belaufen.

Video vom Täter

. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Inzwischen ist der 24-Jährige auch im Internet zu sehen. Überwachungskameras hatten ihn in der Nähe eines Tatortes aufgenommen: Ein großer, kräftig gebauter Mann mit schulterlangem Haar, das er in einem Pferdeschwanz zusammenhält. Auf dem Video hat er einen langen schwarzen Mantel an und geht mit ruhigen Schritten. Nur ein einziges Mal schaut er sich um.

Beamte der Einwanderungsbehörde haben den Mann identifiziert. Er war dort wegen seines Verhaltens und abfälliger Bemerkungen gegen die USA aufgefallen. Auch bei der Festnahme brachte der junge Deutsche seinen Unmut über das Gastland zum Ausdruck. "Ich hasse Amerika", soll er der Polizei gesagt haben.