Österreich

Zuwanderung hat sich in Wien in 1 Jahr halbiert

Die Zuwanderung hat sich laut Zahlen der MA 23 2018 im Vergleich zum Jahr 2017 halbiert. Liesing, Donaustadt und Floridsdorf wachsen am stärksten.

Heute Redaktion
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Ein Bild aus dem Jahr 2015: Polizisten führen Interviews mit den Flüchtlingen. (Archivbild)
Ein Bild aus dem Jahr 2015: Polizisten führen Interviews mit den Flüchtlingen. (Archivbild)
Bild: picturedesk.com

Wien wächst weiter, wenn auch nicht so stark wie in den Vorjahren: Klemens Himpele, Leiter der MA 23 (Wirtschaft, Arbeit, Statistik) präsentierte am Freitag die vorläufigen Zahlen der Bevölkerungsentwicklung für Wien im Jahr 2018.

Zuwanderung in einem Jahr halbiert

Die drei wichtigsten Ergebnisse: Wien hat Anfang 2019 ziemlich genau 1,9 Millionen Einwohner. Die Bevölkerungsprognose für 2018 bestätigte sich: Die seit 2016 zurückgehende Zuwanderung halbierte sich gegenüber dem Vorjahr, der Babyboom hält an. Die Flüchtlingszuwanderung ist auf sehr niedrigem Niveau – die Herkunftsländer liegen weitgehend in Europa.

Wien ist weiblich

2018 wuchs die Stadt um 11.000 Einwohner. Damit hat sich das Bevölkerungswachstum wieder auf das Niveau der späten 2000er-Jahre eingependelt. Die Zahl der Geburten ist zwar kein neuer Rekord, bleibt aber laut Himpele aufgrund der vielen jungen Frauen in der Stadt auf hohem Niveau. Der Geburtenüberschuss bleibt aufgrund der niedrigen Sterberate hoch. Wien bleibt das jüngste Bundesland: Das Durchschnittsalter liegt bei knapp unter 41 Jahren; 51,3 Prozent der Bevölkerung ist weiblich.

Viele Zuwanderer aus Deutschland

Die Herkunftsländer der Zuwanderung sind nicht mehr jene der Flüchtlingsbewegung 2015, sondern Osteuropa und Deutschland. Serbien ist die stärkste Gruppe der Zuwanderer; Platz 2 nimmt Rumänien ein. Die Türkei spiele laut MA 23 in der Zuwanderung keine Rolle mehr, wenngleich die Community in Wien, ähnlich wie die der Serben, sehr groß sei. Aus Syrien kamen im vergangenen Jahr um 80 Prozent weniger Menschen, aus Afghanistan um 64 Prozent weniger. Die Zuwanderung von Flüchtlingen liege laut der Statistikabteilung der Stadt Wien wieder auf dem Niveau von vor 2014. Interessant: Aus Großbritannien kamen 2017 65 Menschen, 2018 waren es schon über 200. Der Grund könne laut Himpele im bevorstehenden Brexit liegen.

Liesing, Donaustadt und Floridsdorf wachsen

Innerstädtisch würden zwar viele Bezirke ein Bevölkerungs-Minus verzeichnen, so Himpele, die Zahlen seien aber vor dem Hintergrund eines starken Wachstums in den vergangenen Jahren zu sehen. Deutlich gewachsen seien die Bezirke Liesing, Donaustadt und Floridsdorf. Hier herrscht auch rege Bautätigkeit. Innerhalb der Stadt gab es 180.000 Umzüge.

Zum Abschluss ein kleiner Ausblick: Im Jahr 2027 werden in Wien rund zwei Millionen Menschen leben – und 2.178.000 im Jahr 2048. Das sind um 289.000 Menschen mehr als 2018. Das entspricht der Einwohnergröße der Stadt Graz. Die Geburten bleiben hoch (um die 20.000 pro Jahr). Die starken Zuwächse der vergangen Jahre – durch Öffnung des EU-Arbeitsmarktes und Fluchtbewegungen – dürften laut Klemens Himpele vorbei sein. (pet)