Politik

Zuwanderung nach Österreich stieg um 40 Prozent

Heute Redaktion
Teilen

Mit Stichtag 1. Jänner 2013 haben 8,451.860 Menschen in Österreich gelebt, um 43.739 oder 0,52 Prozent mehr als zu Jahresbeginn 2012. Der Bevölkerungszuwachs war damit deutlich höher als im Jahr zuvor (2011: plus 0,39 Prozent). Ausschlaggebend für das starke Wachstum war neuerlich der positive Wanderungssaldo, da die Geburtenbilanz ein Minus von 484 Personen ergab. Die Zuwanderung hat sich gegenüber dem Vorjahr um mehr als 40 Prozent erhöht.

Im ersten Quartal 2013 setzte sich das Bevölkerungswachstum Österreichs weiter fort. Nach vorläufigen Ergebnissen stieg die Einwohnerzahl bis zum 1. April um 12.694 Personen auf rund 8,465 Millionen Menschen an. Zuwächse gab es 2012 in allen Bundesländern mit Ausnahme von Kärnten. Die höchste Steigerung verzeichnete Wien. In der Bundeshauptstadt lebten am 1. Jänner 1.741.246 Menschen, um 24.162 Personen bzw. 1,41 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen gab die Statistik Austria am Montag bekannt.

Ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnete auch Tirol (plus 0,61 Prozent), während Vorarlberg (plus 0,45 Prozent) und Salzburg (plus 0,41 Prozent) knapp unter dem Durchschnitt lagen. Etwas geringer war der Zuwachs in Oberösterreich (plus 0,33 Prozent) und dem Burgenland (plus 0,32 Prozent) sowie in Niederösterreich (plus 0,26 Prozent) und der Steiermark (plus 0,19 Prozent).

Die Speckgürtel um die Städte wachsen

Auf regionaler Ebene verbuchten vor allem die Landeshauptstädte die größten Bevölkerungszuwächse. Spitzenreiter waren Innsbruck (plus 2,18 Prozent) und Eisenstadt (plus 1,82 Prozent), die sogar einen stärkeren Einwohneranstieg als Wien verzeichneten. Darüber hinaus sind vor allem in den Umlandbezirken der größeren Städte sowie den meisten Bezirken in der Ostregion Österreichs besonders hohe Bevölkerungsgewinn sichtbar.

Die Landflucht hält an

Die größten Verluste registrierten 2012 vor allem inneralpine und periphere Regionen, so zum Beispiel die Bezirke Mürzzuschlag (minus 1,03 Prozent), Leoben (minus 0,89 Prozent), Zwettl (minus 0,88 Prozent) und Spittal an der Drau (minus 0,80 Prozent). Deutliche Einwohnerrückgänge verzeichneten generell die meisten obersteirischen Bezirke sowie Osttirol und weite Teile Kärntens, das südliche Burgenland sowie das Waldviertel.

Durchschnittsalter bei 42 Jahren

Das Durchschnittsalter der Menschen in Österreich ist weiter gestiegen. Es lag zu Beginn des Jahres 2013 bei 42,0 Jahren, um 0,1 Jahre höher als im Vorjahr und um gut zwei Jahre höher als noch vor zehn Jahren. Am 1. Jänner 2013 gab es 1.699.918 (20,1 Prozent) Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren, 5.224.685 Personen (61,8 Prozent) waren im Haupterwerbsalter von 20 bis unter 65 Jahren und 1.527.257 Menschen (18,1 Prozent) waren 65 Jahre oder älter.

Verglichen mit dem Vorjahr ging die Zahl der Unter-20-Jährigen um 12.584 Personen zurück, während sich sowohl die Zahl der 20- bis 64-Jährigen (plus 25.423) als auch jene der Menschen im Pensionsalter (plus 30.900) erhöhte. 1.295 Menschen - 210 Männer und 1.085 Frauen - waren am 1. Jänner 2013 mindestens 100 Jahre alt, das waren um 143 Personen mehr als am 1. Jänner 2012.

Starkes Plus bei der Zuwanderung

Der sogenannte Wanderungssaldo Österreichs mit dem Ausland hat im Jahr 2012 ein Plus von rund 43.800 Personen ergeben - damit hat sich die Zuwanderung gegenüber dem Vorjahr um mehr als 40 Prozent erhöht. Für das Plus sind vor allem Ausländer verantwortlich: Weil wieder mehr österreichische Staatsbürger weggezogen als zugezogen sind, ist deren Saldo mit minus 7.400 nämlich dem langjährigen Trend entsprechend auch 2012 negativ.

Zuzug aus Ungarn am stärksten

Die mit den Daten des Zentralen Melderegisters erstellte Statistik zeigt für das Jahr 2012 insgesamt knapp 140.400 Zuzüge aus dem Ausland und 96.600 Wegzüge. Während der Saldo bei Österreichern im Minus lag, belief sich jener der nicht-österreichischen Staatsangehörigen auf plus 51.200 Personen und war somit deutlich höher als 2011 (plus 37.100 Personen). Der Großteil des Wanderungsgewinns bei den Ausländern, rund 62 Prozent, entfiel auf EU-Bürger. Die zahlenmäßig größte Gruppe waren hier ungarische Staatsangehörige (plus 6.600 Personen), es folgen die Deutschen (plus 6.200 Personen) und die Rumänen (plus 5.400 Personen).

Insgesamt betrug der Ausländeranteil zu Jahresbeginn 2013 rund 11,9 Prozent. In absoluten Zahlen lebte etwa eine Million Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich, das entspricht einem Anstieg von 52.800 Personen seit Jahresbeginn 2012. Unter den Ausländern aus Nicht-EU-Staaten waren die Türken mit 113.700 die größte Nationalität vor serbischen Staatsangehörigen (111.300 Personen).