Österreich

Zwangskastration gegen Katzenplage in Neusiedl

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Im kleinen burgenländischen Städtchen Zurndorf im Bezirk Neusiedl sorgen an die sechzig "wilde" Katzen für zornige Bewohner. Die Tiere, die von einigen Anrainern regelmäßig gefüttert werden, vermehren sich unkontrolliert. Jetzt ist die "Kacke am Dampfen" und die Bewohner ärgern sich über den Geruch. Der Bürgermeister will die Tiere jetzt kastrieren lassen - die Gemeinde zahlt!

Im kleinen burgenländischen Städtchen Zurndorf im Bezirk Neusiedl sorgen an die sechzig "wilde" Katzen für zornige Bewohner. Die Tiere, die von einigen Anrainern regelmäßig gefüttert werden, vermehren sich unkontrolliert. Jetzt ist die "Kacke am Dampfen" und die Bewohner ärgern sich über den Geruch. Der Bürgermeister will die Tiere jetzt kastrieren lassen - die Gemeinde zahlt!

Zurndorfs Bürgermeister Werner Friedl will rund 3.000 Euro in die Hand nehmen, um die Duftwolke über Zurndorf zu beseitigen. Die Streuner sollen ab in eine Fangkiste und dann zum Tierarzt, wo man sie kastrieren will. Denn erst durch die starke Vermehrung der frei herumlaufenden Hauskatzen sei es überhaupt zu der "Katzenplage" gekommen. "Die kastrierten Katzen werden markiert", erläutert der Ortschef.

Kot in den Gärten, Duftmarken an den Türen

Die sechzig Wildkatzen hinterlassen ihr Geschäft in zahlreichen Gärten der knapp 2.000 Einwohner großen Gemeinde. Inzwischen stinkt das Ergebnis zum Himmel. In den Gärten häufen sich die Haufen, an den Türen markieren die fleißigen Tiere - zum Ärger der Hausbesitzer. Das Einfangen und Kastrieren der Tiere funtioniere allerdings nur dann, wenn die Katzen nicht mehr gefüttert werden, so der Appell an die Tierliebhaber, die die Streuner mit Fressen versorgen und das Problem damit erst auslösen.

Tierhalter wissen oft nichts von der Kastrationspflicht

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" verwies in einer Aussendung darauf, dass die Zweite Tierhaltungsverordnung gesetzlich festlege, dass Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie kastriert werden müssten. Diese gesetzliche Pflicht sei noch immer vielen Tierhaltern unbekannt. Durch die Verpaarung unkastrierter Hauskatzen mit herrenlosen Streunern steige die Population wild lebender Katzen dramatisch an.

Ein Katzenpaar: 60 Junge in zwei Jahren

So komme ein einziges Katzenpaar innerhalb von zwei Jahren auf über 60 Junge. Der Witterung schutzlos ausgeliefert, würden diese Tiere an Hunger und Krankheiten leiden und oft qualvoll sterben. An die Katzenhalter appelliere man dringend, ihrer Verantwortung und Pflicht tatsächlich nachzukommen. Nach internationaler Erfahrung sei die Kastration sowohl von männlichen als auch weiblichen Katzen "die einzig nachhaltige und humane Methode", um das Wachstum der Streunerkatzen-Kolonien einzudämmen.

APA/red.