Österreich

Zwangsräumung von Café Cobenzl: Erste Einblicke

Heute Redaktion
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Seit Dienstag, 6 Uhr Früh, wird das Schloss und Café-Restaurant Cobenzl zwangsgeräumt. Der jahrelange Rechtsstreit zwischen Stadt Wien (Eigentümerin) und Pächter Olaf Auer endete in einer Zwangsräumung. Schon seit fünf Jahren war Auer der Pachtvertrag gekündigt worden, er hatte sich jedoch geweigert, das Areal zu räumen.

Arbeiter begannen schon in der Früh, Mobiliar aus dem Schloss zu tragen. Das Kaffeehaus-Inventar hatte Auer selbst geräumt. Dienstagfrüh rückten dann Gerichtsvollzieher, Vertreter der Stadt Wien und rund 50 Arbeiter aus. Sie wurden bei der Räumung von der Polizei begleitet. "Heute" war vor Ort.

Emotionale Szenen spielten sich vor dem Schloss ab. Nicht nur Pächter Olaf Auer war den Tränen nahe - er bezeichnete das Cobenzl stets als sein "Lebenswerk", hatte rund 35 Jahre hier gewerkt. Auch Mitarbeiter waren vor Ort, um die Räumung zu begleiten.
Ein Ehepaar - er hatte für Auer gearbeitet, beide hatten am Areal gewohnt - nahm die Sache dann sehr mit. Die Frau brach nieder, musste von der Rettung abgeholt werden. Das Paar beklagte, durch die Räumung ihre Wohnung verloren zu haben. Die Stadt Wien hatte den Eheleuten bereits vor Monaten eine Ersatzwohnung in der Nähe angeboten, das war von beiden aber ausgeschlagen worden.

Auer wehrte sich nicht gegen die Räumung. Die Stadt kündigte den Pachtvertrag mit ihm bereits 2012. Auer hatte eine hohe Ablöse gefordert - und im Rechtsstreit schließlich den Kürzeren gezogen.