Tirol

Zwei Frauen in stundenlangem Einsatz von Berg gerettet

Zwei Französinnen sind am Montag in den Tuxer Alpen in Bergnot geraten. In einem sechseinhalb Stunden dauernden Einsatz konnten sie geborgen werden.

Roman Palman
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Zwei Französinnen waren im Bereich der Grünbergspitze in Bergnot geraten (6. Juli 2020)
Zwei Französinnen waren im Bereich der Grünbergspitze in Bergnot geraten (6. Juli 2020)
Bergrettung Hall in Tirol

Die beiden jungen Frauen im Alter von 20 bzw. 24 Jahren hatten sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Von Innsbruck weg, wollten sie über den Glungezer weiter über die Alpen bis nach Venedig wandern. Doch schon an der Grünbergspitze (2.760 Meter) im Voldertal war für sie Schluss. 

Wie der ORF berichtet, rutschte die 24-Jährige auf einem Schneefeld knapp unterhalb des Gipfels aus und zog sich "relativ schwere" Verletzungen am Bein zu. An ein Weitergehen war nicht zu denken, gegen 14.10 Uhr wählten die beiden Frauen den Notruf.

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    Zwei Französinnen kamen am 6. Juli 2020 im Bereich der Grünbergspitze (Voldertal) in Bergnot. Erst nach einem sechsstündigen Einsatz konnten sie gerettet werden.
    Zwei Französinnen kamen am 6. Juli 2020 im Bereich der Grünbergspitze (Voldertal) in Bergnot. Erst nach einem sechsstündigen Einsatz konnten sie gerettet werden.
    Bergrettung Hall in Tirol

    Weil sich das Wetter in dem Gebiet zusehends verschlechterte, war an eine Bergung mittels Hubschrauber nicht zu denken. Bergretter der Ortsstellen Wattens, Hall, Matrei und der Arzt des "Christophorus 1" stiegen von zwei Seiten über schwieriges Gelände zum Unfallort auf. Dichter Nebel und Graupelschauer erschwerten den Einsatzkräften den Weg.

    Via WhatsApp gefunden

    Gleichzeitig machte es das Sauwetter unmöglich, die Mobiltelefone der Frauen zu orten. Diese standen zwar in Kontakt mit der Leitstelle, jedoch eine genaue Beschreibung ihres Standorts gestaltete sich aufgrund von Sprachbarrieren – laut dem Bericht sprachen sie kein Deutsch und nur sehr wenig Englisch – schwierig. Glücklicherweise gelang es noch während dem Aufstieg der Retter, eines der Smartphones via WhatsApp anzupeilen.

    Nach anderthalb Stunden erreichten die Bergretter schließlich die beiden Wanderinnen. Sie seien bereits ausgekühlt, aber ansonsten wohlauf gewesen, schildert Hubschrauberpilot Stefan Kapeller gegenüber dem ORF. Nach der Erstversorgung konnten beide unter die Wolkengrenze transportiert und die 24-Jährige von dort aus in ein Krankenhaus geflogen werden. Sie musste am Schienbein genäht werden, konnte aber noch am selben Abend das Spital wieder verlassen.

    Gegen 20.30 Uhr, mehr als sechs Stunden nach ihrer Alarmierung, konnten die Bergretter ihren Einsatz erfolgreich abschließen.