Österreich

Zwei Hündinnen in Gablitz vergiftet: "Lykka" starb

Heute Redaktion
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Tierdrama in Gablitz (Bezirk St. Pölten): Bei einem Spaziergang dürften zwei Hündinnen Gift aufgeschnappt haben. Die kleine "Lykka" starb, das andere Hündchen liegt in der Tierklinik.

"Es ist einfach schrecklich", seufzt Robert L. im "Heute"-Gespräch. Er, seine Gattin Petra und die Kinder trauern um Familienhund "Lykka", der zweite Vierbeiner (beide rund zweieinhalb Jahre alt) "Lille" muss noch vom Tierarztteam versorgt werden.

"Am Sonntagabend gegen 23 Uhr waren wir noch Gassi, mitten im Gablitz beim Parkplatz des Ärztezentrums dürften Lykka und Lille das Gift aufgeschnappt haben. Es war dunkel, ich habe nichts gemerkt." Am nächsten Morgen hatten beide Vierbeiner Vergiftungserscheinungen und erbrachen. Für "Lykka" kam jede Hilfe zu spät, sie starb zu Hause. In der Tierklinik in Purkersdorf konnte "Lille" von den Tierärzten gerettet werden. Robert L.: "Wir haben aber noch kein grünes Licht, weitere Untersuchungen, auch welches Gift sie fraß, werden durchgeführt".

"Wir wollen andere Bewohner warnen. Es sind nicht nur die Hundebesitzer, auch ein Kindergarten ist nicht unweit entfernt", so Robert L., der den Fall der Polizei meldete.

Gestern, Mittwoch, hieß es seitens der Tierklinik Purkersdorf gegenüber "Heute": "Die Hündin hat massive Verletzungen im Magenbereich erlitten, musste intensiv versorgt werden. Was sie genau aufgeschnappt hat, ist unklar. Es deutet sehr viel auf eine Vergiftung hin."

Giftköder: Informationsabend geplant

Auch Steffi Becker vom örtlichen Tierschutzverein "BabeNUT & Friends Weil jede Pfote zählt" ist entsetzt: "Es gibt einen verdächtigen Fund. Ich habe ebenfalls eine Probe gesichert und das Material an die LMU München gesendet. Dort gibt es ein auf Toxologie spezialisiertes Labor."

Am 31. Oktober soll es einen offenen Informations- und Diskussionsabend in der Glashalle zur Giftköder-Problematik geben.

Bürgermeister: "Gemeinsame Aufmerksamkeit"

Auch Bürgermeister Michael Cech meldete sich via Facebook zu Wort: "Leider gibt es in Gablitz offenbar weiter ,Mitbürger', die Giftköder auslegen und damit nicht nur Hunde, sondern auch Kinder in ernste Gefahr bringen. Ich habe alle unsere Gemeindemitarbeiter angewiesen, intensiv die Augen offen zu halten und mögliche Giftköder zu entfernen und die Lage zu melden."

Gablitz verfüge über mehr als 40 Kilometer Straßen und weit mehr Wege: "Das lässt sich nicht überwachen, daher hilft nur gemeinsame Aufmerksamkeit." Man werde weiter mit der Polizei kooperieren, und: "Schilder für unsere Kindergärten sind auch bereits in Arbeit."

Bereits mehrere Fälle in Gablitz

Immer wieder gab es in der Vergangenheit Fälle von Giftködern in Gablitz, die Situation dürfte man nicht in den Griff bekommen.

Bei einem Vorfall im Sommer 2018 dürfte eine Knackwurst mit Rattengift versetzt worden sein. Bei der Polizei in Gablitz wurden auch in den Jahren 2007, 2012 und 2015 bereits ähnliche Giftköder-Fälle angezeigt.

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(wes)