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Zwei texanische Staatsanwälte erschossen

Heute Redaktion
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Bild: AP

Zwei Staatsanwälte innerhalb von zwei Monaten sind im texanischen Bezirk Kaufman vermutlich Opfer von Racheakten einer rechtsextremen Bande geworden. Der Ankläger Mike McLelland ist in der Nacht auf Sonntag zusammen mit seiner Frau in seinem Haus nahe der Stadt Forney erschossen worden.

Nach dem Mord in der Nacht auf Sonntag gehen die Behörden von einer Verbindung zu einem weiteren Mord an einem Ankläger in dem Bezirk Kaufman vor zwei Monaten aus. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Das FBI, die Texas Rangers und weitere Strafverfolgungsbehörden ermitteln. Die Sicherheitsmaßnahmen für gewählte Beamte wurden ebenso erhöht wie die Vorkehrungen im Bezirksgericht.

Rechtsextreme Gruppe unter Verdacht

Laut der "New York Times" gehen die Ermittler davon aus, dass die Morde an den zwei Staatsanwälten zusammenhängen, jedoch von unterschiedlichen Tätern ausgeführt wurde. Möglicherweise gehören die Täter derselben Gruppierung an. Ins Visier der Ermittlungen geriet eine Gefängnisgang namens "Aryan Brotherhood" ("Arische Bruderschaft"), die nur weiße Männer aufnimmt. Ihr Arm in Texas gilt als eine der gewalttätigsten rassistischen Gangs in Amerika.

Im November wurden in Houston 30 ihrer Anführer sowie weitere Mitglieder angeklagt. Ihnen wurde bandenmäßige illegale Geschäfte, Beteiligung an drei Morden und mehreren Mordversuchen, sowie Drogenschmuggel vorgeworfen. An der Anklage arbeiteten mehrere Staatsanwälte des Bezirks Kaufman mit, unter anderem Mark Hasse, der vor zwei Monaten vor dem Bezirksgericht ermordet worden war. Er wurde an dem Tag erschossen, an dem sich zwei Aryan-Brotherhood-Mitglieder schuldig bekannten. Dabei feuerten der oder die Täter aus einem Auto auf den Ankläger. Bislang gab es keine Festnahmen in dem Fall.

Opfer schwor Rache

Die Behörden haben nach eigenen Angaben allerdings keine Beweise dafür, dass die Gang tatsächlich in die Morde verwickelt ist. Nach dem Mord an Hasse hatte der nun getötete McLelland öffentlich Rache geschworen. "Ich hoffe, dass die Täter nun zuschauen, denn wir sind sehr zuversichtlich, dass wir euch finden. Wir werden Euch aus jedem Loch herausziehen", sagte er damals. McLelland trug seitdem ständig eine Waffe bei sich.