Österreich

Zwei Tote bei Lawinenabgang in St. Anton

Heute Redaktion
Teilen

Bei einem Lawinenabgang in Tirol hat er erneut Tote gegeben. Zwei Mitglieder einer fünfköpfigen Gruppe sind Freitagmittag verschüttet worden und konnten nur mehr tot geborgen werden.

Die Gruppe war im freien Skiraum im Gebiet des hinteren Rendl unterwegs, als gegen Mittag eine Lawine abging. Die beiden Verschütteten konnten nur mehr tot geborgen werden. Der Einsatz auf der Lawine läuft noch. Neben der Alpinpolizei und der Bergrettung St. Anton sind auch eine Lawinenhunde-Staffel und der Polizeihubschrauber Libelle im Einsatz, berichtet der ORF.

Der Lawinenwarndienst hat für Freitag oberhalb von 2.200 Metern Seehöhe die Gefahrenstufe 2 "mäßige Gefahr" ausgegeben. Gefahrenstellen finden sich in sehr steilen, bisher wenig verspurten Schattenhängen oberhalb von etwa 2.200 Metern.

Unter anderem durch die warmen Temperaturen kommt es im alpinen Gebiet derzeit öfters zu Lawinenabgängen.  Erst gestern starben zwei Menschen in Tirol unter einer Lawine, eine Schweizerin und eine Tschechin . Am Kritik an Warnstufen

Die Warnstufe 2 der fünfteiligen Skala, die "mäßige" Gefahr bedeutet, wird häufig unterschätzt - Kritiker fordern ein Umdenken bei den Warnstufen

.

Nur um Wintersportler abzuschrecken, könne man das nicht tun, erklärt Rudi Mair vom Lawinenwarndients in Tirol: "Man kann und darf die Gefahrenstufen nicht als Warnsignal missbrauchen." Die Kriterien des europaweit gültigen Systems sind vorgegeben. "Bei Stufe 4 reden wir von Lawinengrößen, die auch Siedlungsgebiet oder Straßen gefährden", macht Mair klar, dass die Skala nicht nur auf Wintersportler abzielt. "Es geht um die öffentliche Sicherheit", erklärt der Tiroler.

Vom aktuellen Tiroler Lawinenwarndienst heißt es:

"Das Frühjahr macht sich nun zunehmend bemerkbar. Tageszeitliche Erwärmung und Durchfeuchtung sowie nächtliche Ausstrahlung und Abkühlung der Schneedecke führen in besonnten Hängen zu einer fortschreitenden Stabilisierung. Allerdings verliert die Schneedecke durch den Wassereintrag in oberflächennahen Schichten etwas an Festigkeit.

Das Hauptproblem besteht aber weiterhin in bodennahen Schwachschichten. Stabilitätstests zeigen, dass diese meist nur mehr durch große Belastung zu stören sind, Brüche sich jedoch unverändert gut fortpflanzen können. Betroffen sind derzeit v.a. Schattenhänge, vermehrt in den inneralpinen Regionen sowie in Zentralosttirol in einem Höhenband zwischen etwa 2200m und 2600m."