Szene

Zwei verschiedene Welten - Korn und Beatsteaks

Heute Redaktion
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Welten sind in der Nacht auf Samstag am Frequency in St. Pölten aufeinandergeprallt: Nach dem unterhaltsamen Punk der Berliner Beatsteaks standen die Nu-Metal-Ikonen Korn als düstere Headliner auf der Bühne - und zahlreiche Fans teilnahmslos daneben. Für den abschließenden Festivaltag haben sich u.a. The Cure, The XX, Bloc Party und Hot Chip angekündigt.

Beatsteaks-Sänger Arnim Teutoburg-Weiß schlug optisch eine Brücke zu Korn: In eine Jeanskutte gekleidet, die Metal-Fans liebend gern tragen, tanzte er gut gelaunt wie ein Derwisch über die Space Stage. Für Überraschungen - zwei Schlagzeuger gleichzeitig auf der Space Stage ausgenommen - mag der Auftritt nicht gut gewesen sein, er sorgte aber für einen fast restlos gefüllten Raum vor der Bühne. Fazit: Die Berliner Band gehört zum Frequency wie das niederösterreichische Landhaus zu St. Pölten.

Wehe, wenn sie losgelassen: Wie eine Horde durchgeknallter Clowns - erinnert sich noch jemand an Stephen Kings Pennywise? - stürmten und stolperten die Korn-Musiker zu nachtschlafender Stunde über die Bühne. Weitgehend teilnahms- bzw. ratlose Gesichter im Publikum, nur ein harter Kern schüttelte dazu seine Mähne, viele andere den Kopf. Während sich Sänger Jonathan Davis immer wieder Verschnaufpausen gönnte, wurden die Fans nicht geschont. Das dargebotene Pink-Floyd-Cover "Another Brick in the Wall" könnte frei als "ein weiterer Riss im Trommelfell" übersetzt werden.

Flucht zu Mia.

Das Korn-Debütalbum wurde bei seinem Erscheinen als eine mittlere Sensation gefeiert, die das Genre der harten Klänge um überraschende neue Nuancen erweiterte. Das ist mittlerweile 17 Jahre her, ein Großteil der Frequency-Fans war damals gerade einmal geboren. Heute haben die Nummern Einiges an Staub angesetzt. Viel davon wurde aufgewirbelt, als sich zahlreiche Besucher in Richtung Green Stage aufmachten, wo die deutsche Band Mia. Indie-Schlager zum Besten gab. Uneingeschränkt darüber freuen konnten sich ihre Anhänger nicht, die ohrenbetäubenden Korn waren bis dorthin zu hören ...

APA/red