Österreich

Zweieinhalb Jahre Haft in Feldkircher Terrorprozess

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Ein 25-jähriger Tschetschene ist am Montag am Landesgericht Feldkirch zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde im ersten Terrorprozess des Bundeslandes in beiden Anklagepunkten schuldig gesprochen.

Die Anklage hatte dem asylberechtigten Tschetschenen vorgeworfen, sich in Syrien einer islamischen Terrormiliz angeschlossen zu haben. Er soll im Syrien-Krieg unter dem Oberkommando der Terrormiliz IS gegen das Regime von Bashar al-Assad gekämpft haben.

Die Anklagepunkte lauteten auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Ausbildung zu terroristischen Zwecken. Der Angeklagte, der sich teilweise schuldig bekannt hatte, wurde in beiden Anklagepunkten schuldig gesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Wollte Pflicht als Muslim erfüllen

Der in Bregenz wohnhafte Tschetschene hat laut Anklageschrift zwischen Oktober 2013 und März 2014 am Syrien-Krieg teilgenommen. Ebenfalls vorgeworfen wurde dem heute 25-Jährigen, in Syrien einen Monat lang eine Ausbildung im Umgang mit Schusswaffen absolviert zu haben, um die Kenntnisse für terroristische Zwecke einzusetzen.

Der Angeklagte gab zu Prozessbeginn zu, nach Syrien gereist zu sein, religiöse Motive habe er aber keine gehabt. Zum Vorwurf, an einem Treffen von Salafisten in Wien teilgenommen zu haben, entgegnete der Angeklagte, dass er gar nicht wisse, was eine salafistische Gruppierung sei. Nach zwei gescheiterten Ehen sei er im Alter von 21 Jahren noch leicht beeinflussbar gewesen. Als er im Fernsehen einen Bericht über die Kämpfe in Syrien verfolgt habe, habe er es als Muslim als seine Pflicht angesehen, seinen Glaubensbrüdern zu helfen. Er sei nicht nach Syrien gefahren, um eine terroristische Gruppe zu unterstützen.