Niederösterreich

Zweirad-Unternehmer stellt Raddiebe in St. Pölten

Florian Woracek (41) beobachtete E-Bike-Diebe zufällig beim Laufen, rief die Polizei. Die Räder sind wieder bei ihren Besitzern zurück.

Erich Wessely
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Florian Woracek und die gestohlenen Räder
Florian Woracek und die gestohlenen Räder
privat

Fahrraddiebstahl beobachtet, gemeldet und Täter gestellt! Bei seiner allwöchentlichen Laufrunde in St. Pölten konnte Florian Woracek vor gut zwei Wochen bei der Zufahrt zum Kaiserwald "von der Hallenbad-/Gefängnisseite einen Herrn beobachten, der gerade ein mechanisches Fahrrad in einen weißen Transportbus verlud".

Dabei dachte sich der Unternehmer, der selbst ein Bike-Geschäft in St. Pölten führt, noch nicht so viel, "denn auch wir holen ja immer wieder Räder ab, wegen z.B. Reifenplatzern, Brems- oder Schaltdefekten etc." 

"Kein Verkäufer anwesend"

Er parkte gerade sein Auto, "um mich fürs Laufen umzuziehen und in diesem Moment konnte ich einen weiteren Herrn beobachten, wie er ein am Hinterreifen versperrtes E-Bike quer über die Wiese schleppte. Da war mir klar: Kein Verkäufer anwesend, diesen beiden Herrschaften gehören die Räder mal wahrscheinlich nicht und um eine Reparaturwerkstätte handelt es sich bestimmt auch nicht. Am Mercedes-Bus war keine vernünftige Aufschrift zu erkennen, daher informierte ich sicherheitshalber die Polizei. Falls es sich nicht um einen Diebstahl handeln würde, wäre es ja dann auch nicht ganz so schlimm".

Fotos vom Mercedes

Gesagt, getan. Die Polizei nahm nach Beschreibung des beobachteten Tathergangs und nach Zusendung des Fotos vom weißen Mercedes-Bus inklusive deutschem Kennzeichen unmittelbar die Verfolgung auf und die rumänischen Verdächtigen waren binnen zehn Minuten gestellt. 

Und innerhalb von zwei Stunden waren auch die Besitzer wieder im Besitz ihrer drei gestohlenen Räder, zwei E-Bikes und ein normales Rad.

Woracek warnt: "Die Besitzer waren nur kurz zum Walken in den Kaiserwald gegangen und hatten ihre E-Bikes mit einem billigen Schloss beim Fahrradständer im Kaiserwald befestigt. Billige 10-Euro-Schlösser vom Discounter schützen aber nicht vor einem Fahrraddiebstahl! Verwenden Sie fürs Absperren ein vernünftiges Schloss. Dieses sollte doch zumindest 50 Euro oder mehr kosten. Es bieten sich hierfür Kettenschlösser, Faltschlösser und Rahmenschlösser mit Absperrkette an. Sparen Sie hier nicht am falschen Platz."

Geschäft schließt, Werkstatt bleibt

Übrigens: Der Inhaber des Shops "Red Plates" in der Wiener Straße schließt seinen Verkaufsstand, konzentriert sich ab Herbst voll auf seine Fahrradwerkstatt: "Es wird sonst zu viel."