Österreich

Zwölf Mitarbeiter "krank": Jetzt prüft Ärztekammer

Heute Redaktion
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12 Mitarbeiter einer Firma in OÖ gingen gleichzeitig in Krankenstand.
12 Mitarbeiter einer Firma in OÖ gingen gleichzeitig in Krankenstand.
Bild: iStock/Symbol

Der skurrile Fall, dass in einer oö. Firma zwölf Mitarbeiter "krank" wurden, weil sie Überstunden machen sollten, beschäftigt jetzt auch die Ärztekammer.

Die Wirtschaftskammer spricht von "Arbeitsboykott", die Arbeiterkammer "warnt vor Allgemeinerung" – und jetzt wird die Geschichte rund um zwölf vermeintlich kranke Mitarbeiter einer oö. Firma auch ein Fall für die Ärztekammer. Denn: Kann es wirklich sein, dass Ärzte gesunde Menschen krankschreiben?

Die Details: Montag machte die oö. Wirtschaftskammer einen besonders skurrilen Fall in einer Firma aus dem Mühlviertel öffentlich. Weil die Auftragslage dort sehr gut war, ordnete die Unternehmensführung Überstunden an. Um die Aufträge auch abarbeiten zu können.

Doch: Das gefiel nicht allen Mitarbeitern – zwölf davon waren tags darauf plötzlich "krank".

Für das Unternehmen hatte das gravierende Auswirkungen: Es kam zu Lieferengpässen, für den Betrieb bedeutete das einen Verlust von einer Viertelmillion Euro.

Deshalb zog die Firma auch die Konsequenzen. Zehn der "kranken" Mitarbeiter wurde gekündigt. Zwei hörten von selbst auf.

Der Fall sorgte für Aufsehen. Die Arbeiterkammer warnte im Gespräch mit "Heute" vor Allgemeinerungen, verwies darauf, dass "Krankschreibungen von Ärzten vorgenommen werden".

Und genau deshalb will sich nun auch die Ärztekammer den Fall genau anschauen, wie Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser in "Radio Oberösterreich" ankündigte. Man wolle sich die Geschichte ansehen, beide Seiten hören, um zu erfahren, wie die Vorgänge waren. Denn: "Falls es vorkommt, dass jemand ohne gesundheitliche Gründe krankgeschrieben wird, ist das nicht korrekt, darüber braucht man gar nicht diskutieren."

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