Zypern zapft Euro-Rettungsschirm an

Zypern könnte noch heute den Antrag stellen, unter den Europäischen Rettungsschirm EFSF zu schlüpfen, heißt es aus informierten Kreisen in der EU zur Nachrichtenagentur Reuters. Der Antrag sei nur noch "eine Frage von Stunden".

Zypern hat den Antrag gestellt, unter den Europäischen Rettungsschirm EFSF zu schlüpfen. Der Antrag sei nur noch "eine Frage von Stunden", hatte es zuvor geheißen

Eine Bestätigung durch die Regierung kam am späten Montagnachmittag. Nach Einschätzung von Beobachtern will Zypern, wie zuvor schon Spanien, nur Hilfen für seine Banken beantragen.

Die und damit Spekulationen über einen Hilfsbedarf verstärkt. Zyperns Wirtschaft ist eng mit dem benachbarten Griechenland verbunden, das nur mit internationalen Hilfen über Wasser gehalten wird.

Geld für "notwendige Reformen"

Bereits am Vortag hatte der zypriotische Regierungssprecher Stefanos Stefanou einen Antrag nicht ausgeschlossen. Es gehe nicht nur darum, ob Zypern seine Banken retten könne, sondern auch um "notwendige Reformen, die durchgeführt werden müssen", sagte er Journalisten in Nikosia.

Griechenland-Krise färbt ab

Das Hauptproblem des Inselstaates ist der eng mit den griechischen Geldhäusern verwobene Bankensektor. Ein Großteil der Forderungen entfällt auf griechische Schuldner. Bis kommenden Freitag brauche allein Zyperns Popular Bank knapp 2 Mrd. Euro für seine Rekapitalisierung, berichtete die zypriotische Zeitung Phileleftheros am Montag.

Russland hat sich bereits zu einem neuen Kredit über bis zu 5 Mrd. Euro für Zypern bereiterklärt.  Dies werde jedoch in Brüssel nicht gern gesehen, hieß es aus Bankkreisen in Nikosia. Die Insel hat mit etwa 17,5 Mrd. Euro Wirtschaftsleistung eine der kleinsten Volkswirtschaften der Eurozone.

APA/red.