Wegen "Anstiftung zur Ausschweifung" wurde Sängerin Shyma zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die Ägypterin hatte ein "provokantes" Musikvideo veröffentlicht.
Polizisten haben Ende November die Popsängerin Shyma in Ägypten festgenommen, nachdem Betrachter sie wegen eines Musikvideos angezeigt hatten ("Heute" berichtete). Im beanstandeten Musikvideo leckt sie an einem Apfel und imitiert mit einer Banane Oralverkehr. Auf einer Schultafel, die im Hintergrund zu sehen ist, stehen die Wörter "Vag" sowie "Abschlussklasse 69".
Nun wurde Shyma der Prozess gemacht. Mit dem Tanzen in Unterwäsche und den erotischen Anspielungen habe sie eine "Anstiftung zu Ausschweifungen" begangen, urteilte der Richter über das millionenfach gesehen Video. Shyma wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Al-Sisi ist Hardliner
Unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi gehen die ägyptischen Behörden in letzter Zeit sehr hart gegen Künstler vor, die in ihren Augen die öffentliche Moralgesetze gefährden. Erst vor wenigen Wochen war die Fernsehmoderatorin Doaa Salah zu drei Jahren im Gefängnis verurteilt worden, weil sie in ihrer Sendung über außereheliche Schwangerschaften gesprochen hatte. Ihr wurde ein "Verstoß gegen öffentliche Sitten" vorgeworfen. Damit sollen offenbar gesellschaftsliberale Vorstellungen unterbunden werden. (red)
