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Österreicher unter Toten von Flugzeug-Absturz

Heute Redaktion
13.09.2021, 19:52

Bei 2 Flugzeugabstürzen in der Schweiz kamen 24 Menschen um. Eine Familie starb bei Hergiswil, 20 Tote, darunter Österreicher, gibt es bei Graubünden.

Am Piz Segnas oberhalb von Flims ist ein Flugzeug mit Österreichern an Bord abgestürzt. Beim betroffenen Flugzeug handelt es sich um eine mehrplätzige Maschine der Ju-Air, bekannt unter dem Spitznamen "Tante Ju". Zur Unglücksursache ist bislang nichts bekannt. An Bord waren 17 Gäste und zwei Piloten sowie eine Flugbegleiterin. Alle sind tot.

Piloten und Aviatikexperten können nicht ausschließen, dass die hohen Temperaturen zum Absturz geführt haben könnten. "Warme Luft ist dünner. Solche Bedingungen beeinträchtigen die Leistung der Maschine", so ein Pilot im "SonntagsBlick". Die Absturzstelle befindet sich auf der Westflanke des Piz Segnas auf 2540 Meter über Meer. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) verhängte eine Luftraumsperre für das Gebiet.

Österreicher unter den Toten

Bei den Opfern handelt es sich um acht Paare und vier Einzelpersonen, wie die Polizei bekannt gab. Es sind elf Männer und neun Frauen aus den Kantonen Zürich, Thurgau, Luzern, Schwyz, Zug und Waadt und ein Paar mit Sohn aus Österreich. Es soll sich um Niederösterreicher handeln. Auch 3 Besatzungsmitglieder aus den Kantonen Zürich und Thurgau kamen ums Leben.

Die Opfer sind zwischen 42 und 84 Jahre alt. Bis auf eine Person konnten alle Angehörigen informiert werden. Das Flugzeug sei am Donnerstag in Dübendorf gestartet und nach Locarno geflogen. Der Rückflug erfolgte am Freitag um 16.10 Uhr in Locarno. Kurz vor 17 Uhr stürzte das Flugzeug an der Westflanke des Piz Segnas ab. Das Flugzeug sei nahezu senkrecht und mit relativ hoher Geschwindigkeit auf den Boden geprallt.

Weiterer Absturz in der Schweiz

Im Kanton Nidwalden ist am Samstagmorgen ebenfalls ein Flugzeug abgestürzt. Vier Menschen sind ums Leben gekommen. Sichtlich schockiert meldet eine Leser-Reporterin, wie sie während des Blumengießens Zeugin eines Flugzeugabsturzes geworden sei. "Ich zittere jetzt noch. Ich habe gerade gesehen, wie ein Flieger herunterkommt", berichtet sie.

Der weiß-blaue Flieger sei direkt in den Wald getrudelt, "dann gabs eine Stichflamme und dann kam der schwarze Rauch". Bei den Todesopfern handelt es sich laut der Kantonspolizei Nidwalden um eine Familie mit zwei Kindern aus der Region. Der Absturz ereignete sich am Samstagmorgen kurz vor 10 Uhr im Gebiet Renggpass oberhalb von Hergiswil. Der Sachschaden ist enorm.

Zerstört und ausgebrannt

Um zur Absturzstelle zu gelangen, musste zuerst das Feuer, das sich in dem bewaldeten Gebiet ausgebreitet hatte, mit einem Helikopter gelöscht werden. Die Einsatzkräfte fanden das Flugzeug total zerstört und ausgebrannt vor. Laut Lorenz Muhmentaler von der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Nidwalden ist eine Zuordnung der Funde im Moment schwierig, weil das Flugzeug vollständig ausgebrannt ist. Wie viel Zeit die Identifizierung der Opfer in Anspruch nehme, könne er zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschätzen.

Die Leserreporterin beschreibt den Flieger als kleines Motorflugzeug. "An diesen Hang kommt man nur schwer und es brennt immer noch", sagt sie. Infolge des Absturzes brannte es im Umland, Rega, Feuerwehr, Polizei und Löschhelikopter seien im Einsatz. Die Ursache des Absturzes wird durch die Bundesanwaltschaft in Zusammenarbeit mit der Sust, der Staatsanwaltschaft Nidwalden sowie der Kantonspolizei Nidwalden ermittelt. Die Polizei sucht nach Zeugen. (20M)

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