Die Direktoren von FBI, CIA, NSA und drei weiteren Diensten zeigten sich besorgt, dass wichtige Daten und Informationen in die Hände der Regierung in Peking fallen könnten, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Spionage, Sabotage sowie gezielten Desinformation könnte erleichtert werden, fürchten die Geheimdienste. Daher sollten sich Telekom-Unternehmen in den Vereinigten Staaten von chinesischen Anbietern fern halten.
Huawei weist Vorwürfe zurück
Manager von Huawei zeigten Unverständnis über diese Verdächtigungen. Sie verwiesen dabei unter anderem auf ihre milliardenschweren Investitionen und gut laufenden Geschäfte in Europa.
Der Handybauer und Netzwerkausrüster aus Südchina ist weltweit einer der großen Konkurrenten von US-Konzernen wie Cisco oder Apple. In Großbritannien kooperieren die Chinesen mit dortigen Geheimdiensten. In Deutschland arbeiten sie mit der Telekom an der Entwicklung der Datennetze. Österreichs Branchenprimus A1 setzt hingegen bei der Netzwerktechnik hauptsächlich auf den Ausstatter Nokia.
Zweite Huawei-Schlappe
Huawei hatte schon vor Monaten versucht, eine Partnerschaft mit US-Telefongesellschaften wie AT&T und Verizon einzufädeln. Das Unternehmen wollte so auf dem lukrativen US-Markt Smartphones, Netzwerkgeräte und Dienstleistungen verkaufen. Die Zusammenarbeit aber wurde Anfang des Jahres von den USA aufgekündigt.
Huawei entstand aus einer kleinen Telekomfirma. Sein Gründer Ren Zhengfei ist studierter Nachrichtentechniker, war einst bei der chinesischen Volksarmee beschäftigt und gründete 1987 Huawei. Zunächst lieferte er Telefonanlagen nach Hongkong. Dann expandierte er nach Europa und baute einen Weltkonzern auf. Heute erlöst Huawei umgerechnet 70 Milliarden Euro im Jahr. (GP)