Politik

"Selbstfahrende Autos bis Ende 2016 auf der Straße"

14.09.2021, 13:58
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Als Infrastrukturminister ist Gerald Klug (SP) nicht nur für den Verkehr, sondern auch für Forschung und Entwicklung zuständig. Mit "Heute"-Redakteur Erich Nuler sprach er über seine Pläne im Neo-Amt.

Als Infrastrukturminister ist (SP) nicht nur für den Verkehr, sondern auch für Forschung und Entwicklung zuständig. Mit "Heute"-Redakteur Erich Nuler sprach er über seine Pläne im Neo-Amt. "Heute": Vom Verteidigungszum Forschungsminister: Ist Rüstungsforschung für Sie relevant? Anders gefragt: Wollen Sie Robotersoldaten bauen? Klug (schaut skeptisch): Ich glaube, in diesem Bereich gibt es mehr Fragen als Antworten. "Heute": Wären Drohnen ein realistischer Bereich? Klug: In meiner Zeit als Verteidigungsminister haben wir einen ersten Schritt in diese Technologie gemacht. Drohnen können sicher auch zum Schutz der Soldaten eingesetzt werden, etwa in der Aufklärung. "Heute": Neues Thema: Ihr Ressort arbeitet an Projekten zum automatisierten Fahren. Wann kommt das selbstfahrende Auto? Klug: Erste Ergebnisse sollten im April vorliegen. Dann wollen wir mit geeigneten Partnern Teststrecken auswählen. Ziel: Erste Tests sollen selbstfahrende Autos Ende 2016 auf die Straße bringen. "Heute": Welche Teststrecken wären da geeignet? Klug: Österreich eignet sich deshalb so gut, weil wir unterschiedliche Herausforderungen im Straßenverkehr haben – Schneefahrbahnen, Gebirge, enge Kurven, klarerweise auch Städte. Und: Wir haben eine etablierte Auto- und Zulieferindustrie, etwa rund um den steirischen Autocluster, sowie viel technisches Know-how. "Heute": Stichwort technisches Know-how: Im Vergleich zu Technik- FHs gibt es viele sozialpädagogische Lehrgänge. Klug: Stimmt. Aufholbedarf gibt es etwa bei der Techniker-Akademikerquote, bei Frauenquoten in Führungspositionen. Zweiter wichtiger Punkt: die Weiterentwicklung des Industriestandorts. Da investieren wir 25 Milliarden Euro bis 2020 in strategisch wichtige Infrastruktur: F&E, Breitband, Straße, Schiene. "Heute": Apropos Straße und Schiene: Wie fahren Sie eigentlich ins Büro? Klug: In meiner Zeit als Bundesrat habe ich die Bahn kennen und lieben gelernt. Jetzt in der Stadt bin ich zu Fuß, mit den Öffis oder mit dem Auto unterwegs. "Heute": Was war Ihre längste je erlebte Öffi-Wartezeit? Klug (überlegt): Viereinhalb Stunden am Flughafen Frankfurt – an meinem Geburtstag.