Österreich

"Muslime in Österreich" posten: "Terrorland Israel"

13.09.2021, 21:21
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Die Facebook-Seite "Muslime in Österreich" will sowohl für Nicht-Muslime als auch für Muslime da sein. Nun kommt Antisemitismus-Verdacht auf.

Die Facebook-Seite "Muslime in Österreich" trat bisher mit durchaus kritischen Postings und offenen Diskussionen in Erscheinung. Das aufgeflammte Burka-Verbot und die Kopftuch-Debatte wurden sowohl pro als auch kontra beleuchtet, Antisemitismus deutlich kritisiert und die Sozialpolitik Österreichs analysiert sowie aktiv zur Mithilfe aufgerufen, etwa durch Spenden für Obdachlose, die unter der Kältewelle litten. Umso mehr verwundert, dass in jüngster Zeit gleich zwei Beiträge auf der Facebook-Seite auftauchten, die antisemitisch belegt sind. Am 7. März heißt es in einem Posting "Was kann man Anderes von Terrorstaat Isarel erwarten...", darunter ist ein Video zu finden, in dem israelische Soldaten eine Blendgranate auf ein palästinensisches Pärchen mit Baby werfen sollen. Israel hatte die Aufnahmen als manipuliert beschrieben, den Vorfall aber bestätigt. Man habe aber aus dem Video geschnitten, wie Dutzende Angreifer Steine und Gegenstände auf die Soldaten werfen würden. "Terrorstaat"-Betitelung Über einem Artikel über die Schließung der Grabeskirche in Jerusalem heißt es von den Seitenbetreibern wiederum: "Jetzt will das zionistische Terrorland Israel auch noch die Kirchen der Christen in Jerusalem wegnehmen..". Das irritiert, denn seit Jahresbeginn wurden sogar Berichte über den österreichischen Antisemitismusbericht und Israel-Themen ohne Terror-Konnotation publiziert.

Mit einer "Terrorstaat"-Betitelung hatte im Dezember 2017 der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Israel attackiert. Auslöser war die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen. Wenige Tage zuvor war es deshalb zu Demonstrationen in Wien gekommen, bei denen es ebenfalls zu antisemitischen Vorfällen kam.

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    (red)